Während am Samstag mehr als 1.500 Bauern in Berlin bei der zweiten „Wir machen Euch satt!“-Demonstration forderten, dass Verbraucher und Kritiker mit den Landwirten und nicht über sie reden sollen, suchten parallel in vielen Städten Berufskollegen den direkten Dialog mit den Bürgern.
Landwirte unter anderem aus den Landkreisen Celle, Göttingen, Emsland, Grafschaft Bentheim, Osnabrück, Oldenburg, Westerstede, Cuxhaven, Nienburg, Bremen und Cloppenburg warben mit lokalen Aktionen um eine stärkere Anerkennung ihrer Arbeit. In angeregten Gesprächen vermittelten sie Passanten unter anderem in Osnabrück einen Eindruck über die Arbeit auf dem Hof und diskutierten mit ihnen über Vor- und Nachteile der modernen Landwirtschaft und die aktuelle agrarpolitische Situation.
In Cloppenburg nahmen rund 400 Landwirte mit 300 Traktoren an einer Kundgebung teil, nach Meppen kamen rund 200 Landwirte mit 100 Schleppern, um einen fairen Dialog zu fordern. Einer von ihnen war Florian Rolfers, 22, aus Herzlake, berichtet das Landvolk. „Unsere Tiere werden artgerecht gehalten und haben Platz, Licht und Spielmaterial. Das müssen wir den Verbrauchern zeigen“, sagte er.
Auch in Göttingen empfanden die Landwirte die Gespräche als vollen Erfolg. „Wir sind uns sicher, dass diese Aktion heute erheblich zur Versachlichung der Diskussion beitragen wird“, sagte Achim Hübner, Geschäftsführer des Kreislandvolkverbandes.
In Celles Altstadt suchten rund 40 Bauern und Landfrauen das Gespräch mit den Bürgern. Dabei stießen sie auf reges Interesse, besonders die Tierhaltung war gefragt. Die Landwirte nahmen auch einige Anmeldungen für Hofbesuche entgegen, um die Abläufe im Stall und auf dem Feld vor Ort zu zeigen, Fragen zu beantworten und Missverständnisse aufzuklären. „Wir wollen darstellen, dass wir unsere Tiere verantwortungsbewusst halten und nachhaltig Ackerbau betreiben“, sagte Celles Kreislandvolkvorsitzender Jürgen Mente. Eine Bildergalerie mit Fotos von den Aktionen finden Sie unter dem Menüpunkt Impressionen.
Eindrücke von den Demos in Berlin