Der Deutsche Jagdverband (DJV) hat den Gesetzgeber aufgefordert, neue und verbindliche Kriterien für Jagdbüchsenmunition festzulegen, um den Tierschutz und den Verbraucherschutz sowie die Sicherheit zu gewährleisten.
„Wir brauchen Klarheit für den Anwender und für den Markt“, erklärte DJV-Vizepräsident Dr. Wolfgang Bethe kürzlich auf einem Fachsymposium des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) und des Bundeslandwirtschaftsministeriums in Berlin, bei dem die Ergebnisse neuer Studien zu der Problematik vorgestellt wurden.
Die Untersuchungen zeigten, dass eine Neubewertung der Munition notwendig sei, hob Bethe hervor. Wenn sich nach den vorgestellten Erkenntnissen Jagdbüchsenmunition unterschiedlicher Materialien auf dem deutschen Markt befinde, die nachweislich nicht tierschutzgerecht töte, habe der Gesetzgeber neue Kriterien festzulegen. So sollte die Industrie standardisierte Empfehlungen auf der Verpackung abdrucken, damit direkt ersichtlich sei, für welche Einsatzzwecke die Munition geeignet sei.
„Tierversuche in freier Wildbahn kann keiner wollen“, so Bethe. Für eine tierschutzgerechte Jagdausübung zur Nahrungsmittelproduktion brauchten die Jäger das beste verfügbare Handwerkszeug. Bei den neuen Kriterien für Jagdbüchsenmunition müsse auch darüber nachgedacht werden, wie sich der Eintrag von Blei in das Wildfleisch reduzieren lasse. Gebraucht würden innovative Jagdgeschosse, die den Bleieintrag ins Wildbret minimierten und den hohen zielballistischen Anforderungen der Jäger gewachsen seien.
Laut DJV ist das BfR nach einer fast zweijährigen Lebensmittelsicherheitsstudie von jagdlich gewonnenem Wildbret zu dem Ergebnis gekommen, dass unterschiedliche Geschosskonstruktionen Blei im Wildbret zurücklassen können. Zwar seien die Mengen für Normalverbraucher absolut unbedenklich, doch es gebe Risikogruppen, die besonders gefährdet seien, so etwa Vielverzehrer wie Jäger sowie Schwangere und Kleinkinder.