Auf die Unfallgefahr bei Maisjagden hat Martin Heiland von der Berufsgenossenschaft hingewiesen. Zwar bieten die Jagden schnellen und nachhaltigen Erfolg. Das allerdings nur, wenn die oftmals spontan zusammengerufenen Jagden mit einem erhöhten Maß an Sicherheit einhergehen. Dies gilt umso mehr bei den reinen Erntejagden, wenn gleichzeitig Maschinen im Einsatz sind.
Im Gegensatz zu den gut vorbereiteten Treib- und Drückjagden werden die Erntejagden häufig nicht ausreichend organisiert, so Heiland weiter. Schnelles, kurzzeitiges Einberufen einer Erntejagd mit zum Teil unerfahrenen Jägern, die ebenerdig angestellt werden oder gar auf Erntemaschinen mitfahren, sind Indizien für eine Gefährdung von Leib und Leben. Einige Jäger ziehen daraus ihre Konsequenz und nehmen an diesen Jagden nicht mehr teil. Typische Unfälle:
Ein ebenerdig abgegebener Schuss verfehlte das Ziel und traf einen PKW auf einer in der Nähe vorbeiführenden Bundesstraße. Ein Jäger schoss ebenerdig auf eine Sau im Maisfeld. Hinter dem Feld wurde ein Traktorfahrer tödlich vom Geschoss getroffen. Beim Maishäckseln wurde ein Feld von Jägern abgestellt. Ein Jäger schätzte die Häckselbreite der Erntemaschine falsch ein, wurde vom Einzug erfasst und schwer verletzt.
Die größten Fehler:
keine Planung, sehr kurzfristige Einladung kein Jagdleiter (wenn mehr als vier Personen gemeinsam jagen muss ein Jagdleiter benannt werden) keine ausreichende Absprache und Einweisung durch Jagdleiter Jagdscheine werden nicht kontrolliert keine geeigneten Hunde/Hundeführer kein Kugelfang vorhanden! zu viele Jäger: Unruhe, gegenseitige Gefährdung; zu wenig Jäger: weite flache Schüsse Schussbereiche und Nachbarstände unklar keine oder zu niedrige Jagdeinrichtungen Verlassen des Standplatzes nur rotes Hutband, keine Warnweste Schüsse ins Treiben und im Treiben nach allen Seiten Gefahrenbereich (Büchse: 5.000 m!) wird unterschätzt Jäger ohne Erfahrung im Flüchtigschießen zu weite Schüsse auf flüchtendes Wild Gefahr durch Erntemaschine und Gefährdung des