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„Lebensmittel sind eigentlich zu billig“

Die Leistungen der deutschen Ernährungswirtschaft stoßen bei den Verbrauchern auf ein geteiltes Echo. Über 40 % sehen die hohe Produktivität des Sektors sehr kritisch und wünschen sich mehr Naturnähe und Tierschutz. Das ist ein zentrales Ergebnis einer Medien- und Verbraucherstudie, die Prof. Dr.

Lesezeit: 2 Minuten

Die Leistungen der deutschen Ernährungswirtschaft stoßen bei den Verbrauchern auf ein geteiltes Echo. Über 40 % sehen die hohe Produktivität des Sektors sehr kritisch und wünschen sich mehr Naturnähe und Tierschutz. Das ist ein zentrales Ergebnis einer Medien- und Verbraucherstudie, die Prof. Dr. Achim Spiller von der Universität Göttingen im Auftrag der Heinz Lohmann Stiftung durchgeführt hat. Die kritische Grundhaltung der Verbraucher werde auch durch die Berichterstattung in der Presse und im Internet beeinflusst, so Spiller gestern beim Ernährungssymposium der Stiftung in Hamburg. In den Medien nehme die Berichterstattung über die Ernährungswirtschaft zwar tendenziell zu. Allerdings sei diese sehr schlaglichtartig und überwiegend negativ. Hingegen werde kaum gewürdigt, dass Landwirtschaft, Verarbeitung und Handel in Deutschland sehr kosteneffiziente Strukturen geschaffen hätten und dadurch qualitative hochwertige Produkte preisgünstig anbieten können. Heute müssten die Verbraucher nur noch 14 % des Einkommens für Nahrungsmittel aufwenden. Dieser niedrige Wert werde fast schon zum Bumerang. "Lebensmittel sind inzwischen so preiswert, dass dies einem Teil der Verbraucher schon unheimlich wird", betonte der Wissenschaftler. Spiller machte drei Gründe für diese Entwicklung verantwortlich. Die Branche habe erstens zu wenig öffentlichkeitsorientiert gearbeitet, zweitens die ohnehin spärliche Kommunikation dann noch zu stark auf das Preisargument konzentriert und dabei den Qualitätsaspekt vernachlässigt. Und drittens habe es bei der Markenführung keine hinreichende Qualitätsdifferenzierung gegeben. Insgesamt habe man sich zunehmend von den Verbrauchern entfremdet. Der Göttinger Agrarökonom empfahl der Ernährungswirtschaft in Zukunft sensibel auf gesellschaftliche Anforderungen zu reagieren. Dies gelte zum Beispiel für den Tierschutz. Wichtig sei es vor allem, die heutige Produktion ehrlich und transparent darzustellen und dabei Schwachstellen offen anzusprechen. Positive Lobbyarbeit bedeute auch, offen auf Kritiker der Ernährungswirtschaft zuzugehen und den Dialog und die sachliche Auseinandersetzung mit den Meinungsführern zu suchen.

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