Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Bürokratieabbau Maisaussaat Erster Schnitt 2024 Rapspreis

News

Lies: „Wir müssen beim Wolf viel flexibler reagieren können“

Landwirte, Jäger und Politiker sind sich einig: Die schnelle Ausbreitung des Wolfs in Niedersachsen steht bald auch anderen Ländern bevor. Betroffene fordern auf einer Wolfstagung eine bundeseinheitliche Regelung. In Nds. breitet sich der Wolf viel schneller aus als selbst Optimisten für möglich gehalten haben.

Lesezeit: 3 Minuten

Landwirte, Jäger und Politiker sind sich einig: Die schnelle Ausbreitung des Wolfs in Niedersachsen steht bald auch anderen Ländern bevor. Betroffene fordern auf einer Wolfstagung des Landvolks eine bundeseinheitliche Regelung.

 

In Niedersachsen breitet sich der Wolf viel schneller aus als selbst Optimisten für möglich gehalten haben. Mittlerweile gibt es 20 Rudel mit etwa 250 Tieren. Bundesweit könnten es 75 Rudel mit 1000 bis 1300 Tieren sein, zeigt das niedersächsische Wolfsmonitoring. Allein im Jahr 2018 gab es 90 Übergriffe mit 226 getöteten Tieren, wobei der Herbst erst noch bevorsteht: Hier gibt es traditionell die meisten Risse.


Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

„Wir können nicht darauf warten, bis eine bundeseinheitliche Genehmigung irgendwann einmal umgesetzt wird. Je länger die Politik die Entscheidung zur Entnahme auffälliger Wölfe hinauszögert, umso schwieriger und prekärer wird nicht nur für Weidehalter, sondern auch für die Bevölkerung die Situation“, erklärt Landvolk-Vizepräsident Jörn Ehlers auf der Diskussionsveranstaltung des Aktionsbündnisses Aktives Wolfsmanagement und des Landvolks Niedersachsen mit dem Thema „Immer mehr Wölfe in Niedersachsen - was nun?“.


Er fordert die Politik auf, rechtssichere Maßnahmen zur Entnahme auffälliger Wölfe zu schaffen. Die Brisanz nehme zu, immer mehr Schäfer und Hobbytierhalter denken ans Aufgeben. „Allein mit Schutzzäunen und dem finanziellen Ausgleich für Material und als Entschädigung für die gerissenen Tiere ist es nicht getan. Es geht den Weidetierhaltern an die körperliche Substanz, wenn sie morgens zur Weide kommen und nicht wissen, was sie vorfinden werden“, beschreibt Ehlers die bedrückende Situation.


„Die Zahl der Risse nimmt zu und aufgrund des bürokratischen Aufwands werden bei weitem nicht alle gemeldet. Es gilt aber auch die Bevölkerung zu schützen. Schutzzäune allein bieten keine wirksame Gefahrenabwehr, sondern letztendlich muss das Land Niedersachsen uns einen rechtssicheren Rahmen geben, um auffällige Tiere entnehmen zu dürfen“, fordert Ehlers.


„Wir haben mit der Population in Europa bis ins Baltikum, die immer mehr zusammenwächst, einen günstigen Erhaltungszustand der Art“, ergänzte Helmut Dammann-Tamke, Präsident der Landesjägerschaft und CDU-Landtagsabgeordneter. Er fordert einen gezielten Abschuss von Wölfen, um das Wachstum einzudämmen und den Wolf zu konditionieren: „Er muss lernen, dass er Abstand vom Mensch und Nutztieren halten muss. Wir dürfen nicht dahin kommen wie in Berlin, wo Füchse tagsüber am Hauptbahnhof auftauchen, weil sie sich sicher fühlen.“ Er warnt auch andere Bundesländer davor, die Situation auf die leichte Schulter zu nehmen: In Sachsen habe es fünf Jahre gedauert, bis sich die Zahl der Rudel von einem auf zwei verdoppelt hatte. In Niedersachsen ist die Zahl der Rudel in der gleichen Zeit von 0 auf 20 gewachsen.


„Wir müssen auch wegen der Biodiversität die Weidetierhaltung erhalten. Daher brauchen wir Regelungen, um flexibler auf Konflikte reagieren zu können“, forderte auch Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD). Sein Ministerium arbeite an einem Kriterienkatalog, anhand dessen Wölfe schneller als auffällig eingestuft und geschossen werden können.

 

Die Redaktion empfiehlt

top + Top informiert in die Maisaussaat starten

Alle wichtigen Infos & Ratgeber zur Maisaussaat 2024, exklusive Beiträge, Videos & Hintergrundinformationen

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.