Britische Premierministerin May ernennt Gesundheitsminister zum Brexit-Beauftragten. Nachfolger von Dominic Raab, der nach vier Monaten auf Posten den Dienst diese Woche quitierte, wird der bisherige britische Brexit-Befürworter, Stephen Barclay. Als 3. Brexit-Staatssekretär soll er den EU-Austritt organisieren.
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Es war bisher ein Schleudersitz. Der britische Staatssekretärsposten für Brexit-Verhandlungen. Nach dem Rücktritt von Dominic Raab am Tag nach der Vorlage des Austrittsabkommens des Vereinigten Königreichs (UK) am Mittwoch dieser Woche, hat Premieministerin Theresa May die vier vakanten Positionen ihres Regierungsteams neu aufgefüllt. Der Brexit-Befürworter und bisherige Gesundheitsminister in der britischen Regierung, Stephen Barclay, wurde am Freitagnachmittag in London als Brexit-Beauftragter von Downing Street 10 ernannt.
Als Ersten hatte die britische Premierministerin mit den heiklen Verhandlungen um den Ausstieg Großbritanniens aus der EU in Brüssel den Euroskeptiker David Davis ernannt. Dieser quittierte in der Nacht des 8. Juli nach der Klausurtagung der May-Regierung auf dem Landsitz des britischen Premiers, Schloss Chequers, die Gefolgschaft. Davis war nicht bereit, die von May vorgegebene “Chequers”-Linie als Basis für die Verhandlungen mit Brüssel zu akzeptieren.
Wie lange kann sich Theresa May als Regierungschefin noch halten?
Davis-Nachfolger Dominic Raab füllte den Posten gerade mal vier Monate aus. Er schrieb sein Rücktrittsschreiben am Mittwochabend, just als das von ihm maßgeblich verhandelte Austrittsdokument veröffentlicht wurde. Er könne mit “gutem Gewissen” das vorgelegte Austrittsabkommen und die Perspektive für das Königreich nicht mittragen, erklärte er in seinem Rücktrittsschreiben.
Seinem Nachfolger aus Nordost Cambridgeshire, Stephen Barclay, falle die Hauptaufgabe zu, die Vorbereitungen für den Austritt Großbritanniens zu bewerkstelligen. Weitergehende Verhandlungen werden, so der Sprecher von Downing Street 10, dem Amtssitz der Premierministerin, zur Chefsache.
Die hauchdünne Regierungsmehrheit von drei Sitzen wackelt
Die Position des scheidenden Gesundheitsministers übernimmt Stephen Hammond. Die ebenfalls in dieser Woche zurückgetretene Ministerin für Arbeit und Renten, Esther McVey, wird durch Amber Rudd ersetzt, wie aus London am Freitagnachmittag mitgeteilt wurde. Die Luft für Premierministerin Theresa May wird angesichts anhaltender Kritik aus den eigenen Reihen immer dünner. Und auch die die Oppositionspartei Labour weigert sich vehement die abtrünnige Mehrheit im britischen Parlament für die Abstimmung am 9. Dezember über das Austrittsabkommen auszugleichen.
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Es war bisher ein Schleudersitz. Der britische Staatssekretärsposten für Brexit-Verhandlungen. Nach dem Rücktritt von Dominic Raab am Tag nach der Vorlage des Austrittsabkommens des Vereinigten Königreichs (UK) am Mittwoch dieser Woche, hat Premieministerin Theresa May die vier vakanten Positionen ihres Regierungsteams neu aufgefüllt. Der Brexit-Befürworter und bisherige Gesundheitsminister in der britischen Regierung, Stephen Barclay, wurde am Freitagnachmittag in London als Brexit-Beauftragter von Downing Street 10 ernannt.
Als Ersten hatte die britische Premierministerin mit den heiklen Verhandlungen um den Ausstieg Großbritanniens aus der EU in Brüssel den Euroskeptiker David Davis ernannt. Dieser quittierte in der Nacht des 8. Juli nach der Klausurtagung der May-Regierung auf dem Landsitz des britischen Premiers, Schloss Chequers, die Gefolgschaft. Davis war nicht bereit, die von May vorgegebene “Chequers”-Linie als Basis für die Verhandlungen mit Brüssel zu akzeptieren.
Wie lange kann sich Theresa May als Regierungschefin noch halten?
Davis-Nachfolger Dominic Raab füllte den Posten gerade mal vier Monate aus. Er schrieb sein Rücktrittsschreiben am Mittwochabend, just als das von ihm maßgeblich verhandelte Austrittsdokument veröffentlicht wurde. Er könne mit “gutem Gewissen” das vorgelegte Austrittsabkommen und die Perspektive für das Königreich nicht mittragen, erklärte er in seinem Rücktrittsschreiben.
Seinem Nachfolger aus Nordost Cambridgeshire, Stephen Barclay, falle die Hauptaufgabe zu, die Vorbereitungen für den Austritt Großbritanniens zu bewerkstelligen. Weitergehende Verhandlungen werden, so der Sprecher von Downing Street 10, dem Amtssitz der Premierministerin, zur Chefsache.
Die hauchdünne Regierungsmehrheit von drei Sitzen wackelt
Die Position des scheidenden Gesundheitsministers übernimmt Stephen Hammond. Die ebenfalls in dieser Woche zurückgetretene Ministerin für Arbeit und Renten, Esther McVey, wird durch Amber Rudd ersetzt, wie aus London am Freitagnachmittag mitgeteilt wurde. Die Luft für Premierministerin Theresa May wird angesichts anhaltender Kritik aus den eigenen Reihen immer dünner. Und auch die die Oppositionspartei Labour weigert sich vehement die abtrünnige Mehrheit im britischen Parlament für die Abstimmung am 9. Dezember über das Austrittsabkommen auszugleichen.