Hunderte Milchbäuerinnen haben gestern mit einer bundesweiten Übernachtungsaktion gegen niedrige Milchpreise protestiert. Der BDM als Organisator sprach von insgesamt bis zu 1 000 Teilnehmern, die vor den Staatskanzleien in Düsseldorf, Kiel, München, Stuttgart und Wiesbaden einen Angebotspreis von etwa 40 Cent pro Liter statt derzeit rund 25 Cent forderten, um ihre Kosten zu decken. Wie die WELT berichtet, verlangen die Frauen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) ein Milch-Krisentreffen. "Der Milchmarkt kollabiert", hieß es in einer Resolution. Bis zu 250 Bäuerinnen seien es in München gewesen. Sie seien mit Luftmatratzen, Isomatten und Schlafsäcken angereist. "Allen hilft man: Autoindustrie, Banken, da pumpt man Milliarden rein \- und die Bauern lässt man im Kalten", so eine Bäuerin aus dem Raum Augsburg. In Düsseldorf wollten rund 50 Bäuerinnen vor der Regierungszentrale übernachten. Das Mitbringen von Tieren hatte die Polizei zuvor untersagt, ergänzt der WDR. "Existenznöte rauben uns Bäuerinnen den Schlaf", stand auf Transparenten. In Kiel bauten Dutzende Bäuerinnen Zelte vor der Staatskanzlei auf. Die Betriebe im Norden seien mit nur 19 Cent je Liter am stärksten betroffen. In Stuttgart hätten rund 40 Bäuerinnen ihrem Ärger Luft gemacht. Baden- Württembergs Agrarminister Peter Hauk (CDU) habe ihnen zugesagt, sich bei Merkel für ein bundesweites Krisengespräch starkzumachen.
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