Die niederländische Zeitung „Financieele Dagblad“ greift Gerüchte auf, wonach der Fleischkonzern Vion gezwungen sein soll, 34 Betriebe in Deutschland zu verkaufen. Darunter sei auch der Schlachthof in Bad Bramstedt, der Anfang des Jahres wegen Hygiene- und Tierschutzmängeln in die Schlagzeilen geriet, zitiert die Landeszeitung aus Schleswig-Holstein.
Grund seien finanzielle Probleme, will die holländische Zeitung aus Unternehmenskreisen erfahren haben. Für die Sanierung und Umstrukturierung fehle angeblich Geld, die Banken wollten keinen weiteren Kredit mehr geben. Die deutsche Vion-Food Zentrale in Düsseldorf ließ auf Anfrage der Zeitung mitteilen, „an diesem Gerücht stimmt rein gar nichts“.
Der Schlachthof in Bad Bramstedt ist mit 120.000 Schlachtungen im Jahr der größte in Norddeutschland, schreibt die Landeszeitung weiter. Mit insgesamt knapp 400 Mitarbeitern erwirtschaftete er laut Vion 2013 einen Umsatz von 200 Mio. Euro. Insgesamt meldete Vion im vergangenen Jahr 7000 Mitarbeiter und einen Umsatz von 7 Mrd. Euro. Aktuell sollen noch 5000 Mitarbeiter beschäftigt sein, die 2014 voraussichtlich einen Umsatz von 5 Mrd. Euro erwirtschaften.
Schon im Juli hatte Vion einräumen müssen, dass das Eigenkapital zwar erhöht wurde, die Lage sich aber im Schlacht- und Zerlegebereich nicht verbessert habe. Demnach hatte der Konzern 2013 einen Verlust von 139 Mio. Euro – also jeden Tag etwa 400.000 Euro gemacht.