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Naturschutzbund stellt kooperativen Umweltschutz in Frage

Bei den bayerischen Landwirten sind Agrarumweltprogramme so gefragt wie nie zuvor. Auf jedem zweiten Bauernhof werden freiwillig und über die gesetzlichen Vorgaben hinaus besondere Leistungen für den Umwelt-, Natur- und Gewässerschutz erbracht. Das geht aus aktuellen Zahlen des Agrarministeriums aus München hervor.

Lesezeit: 3 Minuten

Bei den bayerischen Landwirten sind Agrarumweltprogramme so gefragt wie nie zuvor. Auf jedem zweiten Bauernhof werden freiwillig und über die gesetzlichen Vorgaben hinaus besondere Leistungen für den Umwelt-, Natur- und Gewässerschutz erbracht.


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Das geht aus aktuellen Zahlen des Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten hervor. Demnach wurden 2015 innerhalb des bayerischen Kulturlandschaftsprogramms (KULAP) und des Vertragsnaturschutzprogrammes (VNP) insgesamt 77.000 Verträge unterzeichnet.


Bis 2020 stehen speziell für das bayerische KULAP mehr als eine Milliarde Euro zu Verfügung. Mit der Unterstützung durch das finanzstärkste Agrarumweltprogramm Deutschlands setzen die bayerischen Bauern spezielle Maßnahmen für den Gewässer-, Boden- und Klimaschutz sowie für die Artenvielfalt um. Vor allem die Angebote zum Gewässerschutz sind in diesem Jahr auf großes Interesse gestoßen. So entstehen auf den Wiesen und Feldern von über 15.000 bayerischen Landwirten Gewässerrandstreifen.


Für all diese Maßnahmen zur umweltschonenden Landbewirtschaftung hat Brüssel nach genauer Prüfung im Februar grünes Licht gegeben. Eigentlich sollte dieses Signal Planungssicherheit für Bauern wie Landwirtschaftsverwaltung schaffen.


Doch nun meldet der Naturschutzbund Deutschland (NABU) Ansprüche an Teilen des Geldes an. Am Montag will der NABU in der Bayerischen Vertretung in Brüssel ein Diskussionspapier zur Naturschutzfinanzierung vorstellen. Darin plädiert er für eine große Umverteilung der EU-Agrargelder ab 2017. Damit sollen den Bauern wesentliche Teile ihrer Betriebsprämien weggenommen werden. Zudem sollen Mittel der zweiten Säule der EU-Agrarpolitik vermehrt für den Kauf von Land eingesetzt werden.


Dabei sind gerade die bayerischen Familienbetriebe dringend auf diese Zahlungen angewiesen. Die Zahlungen aus dem EU-Agrartopf sind ein Ausgleich für die hohen Standards im Umwelt-, Tier- und Verbraucherschutz sowie die vielen gesellschaftlichen Leistungen der Bauernfamilien in Bayern. Als Grundsicherung hilft das Geld darüber hinaus aber auch die Turbulenzen am Weltmarkt abzufedern, damit die vergleichsweise kleinen Betriebe auf einem zunehmend globalen Markt mit großen Preisschwankungen überleben können.


Für das Bayerische Landwirtschaftliche Wochenblatt hat Professor Alfons Janinhoff die Buchführungsergebnisse der Haupterwerbsbetriebe in Bayern ausgewertet und damit gezeigt, dass alleine der Anteil der Direktzahlungen in den Jahren 2009 bis 2014 zwischen 45 bis 86 Prozent des landwirtschaftlichen Einkommens betragen hat. „Eine weitere Absenkung der Transferzahlungen würde zu einem beschleunigten Strukturwandel und einer Zunahme der Konkurse in der Landwirtschaft führen“, fürchtet Janinhoff.



Der bayerische Bauernpräsident Walter Heidl kritisiert den Vorstoß des NABU deshalb aufs Schärfste: „Die bayerischen Bauernfamilien sind Fundament und Stütze des kooperativen Umwelt- und Naturschutzes. Mit seinen Forderungen gräbt der NABU genau den Menschen das Wasser ab, die 365 Tage im Jahr in und mit der Natur arbeiten und stellt damit den erfolgreichen, kooperativen Umweltschutz in Frage“, sagt Heidl. „Statt Politik zu Lasten der Bauern zu betreiben, sollte sich der NABU für zusätzliche Mittel außerhalb des Agrarbereichs einsetzen.“

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