In Italien ist am vergangenen Freitag die neue Regierung und damit auch ein neuer Landwirtschaftsminister vereidigt worden. Künftig wird Gian Marco Centinaio von der Lega Nord das Agrarressort leiten.
Der 47-jährige Politikwissenschaftler stand zunächst nicht auf der Ministerliste, die die Parteichefs der Fünf-Sterne-Bewegung (M5S) und der Lega Nord vorvergangene Woche bei Staatspräsident Sergio Mattarella eingereicht hatten und die dieser vor allem wegen der Benennung des Eurokritikers Paolo Savona als Finanzminister abgelehnt hatte.
Centinaio hatte Medienberichten zufolge bisher kaum Berührungspunkte mit der Landwirtschaft. In seiner Funktion als Stadtrat für Territorialmarketing und als stellvertretender Bürgermeister der norditalienischen Stadt Pavia ab 2009 habe er die lokale Produktion und Landwirtschaft aber stets verteidigt. Bei den nationalen Wahlen 2013 wurde er in den Senat gewählt.
In der neuen italienischen Regierung findet sich auch ein studierter Agrarwissenschaftler, der allerdings dem Umweltressort vorstehen wird. Sergio Costa hat einen Abschluss in Agrarwissenschaften, hat einen Master in Umweltrecht und ist auf Umweltuntersuchungen spezialisiert. Der 59-Jährige war bisher Brigadegeneral bei der dem Landwirtschaftsministerium unterstellten sogenannten Forstpolizei (CFS). Er führte die Untersuchungen zu den durch illegalen Müll verseuchten Böden bei Neapel, auch „Land der Feuer - Terra dei Fuochi“ genannt.