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Neues Bündnis gegen Freihandelsabkommen in Bayern

Gewerkschaften, Umwelt- und Bürgerrechtsorganisationen, Nord-Süd-Initiativen, Sozialverbände sowie kirchliche Organisationen haben ein "Bayerisches Bündnis für einen gerechten Welthandel" gegründet.

Lesezeit: 3 Minuten

Gewerkschaften, Umwelt- und Bürgerrechtsorganisationen, Nord-Süd-Initiativen, Sozialverbände sowie kirchliche Organisationen haben ein "Bayerisches Bündnis für einen gerechten Welthandel" gegründet.


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Damit wenden sich die Organisationen gegen die Bedrohung von Demokratie, Rechtsstaatlichkeit sowie sozialen und ökologischen Standards durch Freihandelsabkommen wie TTIP, CETA und TiSA, teilt der Bund Naturschutz Bayern mit.


Ziel des Bündnisses sei, die Bayerische Staatsregierung und den Landtag zu bewegen, sich gegen die Ratifizierung von CETA und für einen Stopp der TTIP-Verhandlungen einzusetzen. Das zivilgesellschaftliche Bündnis will der interessengeleiteten Desinformation durch die Bayerische Staatsregierung, die Industrie- und Handelskammern (IHK) sowie die Handwerkskammern mit einer Informationsoffensive entgegentreten.


Verschiedene Organisationen hätten bislang in Europa über 3,3 Millionen Unterschriften gesammelt, wovon knapp 400.000 aus Bayern stammen.


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Matthias Jena, Vorsitzender des DGB Bayern: "Die Gewerkschaften wollen einen fairen und gerechten Welthandel. Wir wissen um die Bedeutung internationaler Handelsbeziehungen, auch und gerade für die exportorientierte bayerische Wirtschaft. Aber was bei TTIP, CETA und TiSA verhandelt wird, hat mit fair nichts zu tun. Stattdessen droht uns eine grenzenlose Deregulierung. Fairer Welthandel funktioniert nur mit starken Arbeitnehmerrechten. Die Abkommen müssen klare, verbindliche und durchsetzbare Regelungen zum Schutz und Ausbau von Arbeitnehmerrechten enthalten. Wir erwarten, dass die USA alle acht Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation anerkennt. Private Schiedsgerichte mit Sonderklagerechten für Investoren lehnen wir strikt ab. Die neue Alternative der EU-Kommission geht in die richtige Richtung, ist aber überflüssig: ein sogenannter Handelsgerichtshof mit Richtern aus der EU und den USA. Wir brauchen keine Paralleljustiz. Die EU-Länder und die USA sind bereits Rechtsstaaten."


Prof. Dr. Hubert Weiger, Landes- und Bundesvorsitzender des BUND Naturschutz in Bayern und des BUND: "Umwelt- und Verbraucherschutzstandards sind über Jahre und Jahrzehnte in Europa nicht nur erarbeitet, sondern auch erkämpft worden. Diese sind in höchster Gefahr. Das in der Europäischen Union geltende Vorsorgeprinzip haben wir zu verteidigen und nicht der grenzenlosen Deregulierung zu opfern. Wir treten für eine nachhaltige, tiergerechte und bäuerliche Landwirtschaft ohne Glyphosat und Gentechnik ein. Der vorliegende Text des CETA-Abkommens beweist eindeutig, dass die Gentechnik durch die Hintertür auf unseren Tellern landen soll."


Susanne Socher, Landesvorstandssprecherin von Mehr Demokratie e.V.: "TTIP und CETA gefährden die Demokratie. Die Abkommen werden an der Bevölkerung und weitgehend auch an gewählten Abgeordneten vorbei verhandelt. Unter dem Deckmantel erleichterter Handelsbeziehungen soll der Einfluss von Konzern-Lobbyisten auf die Gesetzgebung weiter gestärkt werden.


Besonders bedenklich findet Mehr Demokratie die geplante Regulatorische Zusammenarbeit, die es Unternehmen noch stärker als bisher ermöglicht, Gesetze zu ihren Gunsten zu beeinflussen. Es darf nicht sein, dass sogenannte Interessengruppen an Gesetzestexten mitschreiben und sie nach ihrem Gutdünken verändern können, bevor Parlamentarier überhaupt einen Blick darauf geworfen haben.


Ein weiteres Einfallstor für die Durchsetzung von Wirtschafsinteressen zum Schaden der Demokratie sind die Schiedsgerichte - auch mit den neuen Vorschlägen bleiben Probleme wie die einseitige Bevorzugung ausländischer Investoren bestehen. Zudem besteht die Gefahr, dass Parlamente aus Angst vor möglichen Konzernklagen schon von vorneherein vor bestimmten Entscheidungen zurückschrecken."

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