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Nitraturteil: Wie reagieren die Bauernverbände?

Der Deutsche Bauernverband und seine Landesverbände verweisen in ihren Reaktionen auf das Nitraturteil des EuGH darauf, dass es die neue Düngereform von 2017 nicht berücksichtigt. Sie gehen davon aus, dass die Nitratgehalte mit der Umsetzung der Düngereform sinken. Es gibt aber kleine unterschiedliche Zungenschläge.

Lesezeit: 4 Minuten

Der Deutsche Bauernverband und seine Landesverbände verweisen in ihren Reaktionen auf das Nitraturteil des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) darauf, dass es die neue Düngereform von 2017 nicht berücksichtigt. Sie gehen davon aus, dass die Nitratgehalte mit der Umsetzung der Düngereform sinken. Es gibt aber kleine unterschiedliche Zungenschläge.


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Der Deutsche Bauernverband (DBV) hatte sich am Donnerstag nach Verkündung des EuGH-Urteils bestätigt geäußert: „Das Urteil ist eine – wenn auch detaillierte – Bewertung einer längst überholten Rechtsgrundlage, nämlich der düngerechtlichen Vorschriften mit dem Stand von 2014. Es leistet daher keinen nennenswerten Beitrag zur Diskussion über die seit 2017 geltende neue Düngeverordnung“, sagte DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken. Deutschland habe gehandelt und die Düngereform 2017 umgesetzt. Deshalb gehe der DBV im weiteren Verfahren davon aus, dass die EU-Kommission das neue Düngerecht mit den weitreichenden Änderungen im Sinne des Gewässerschutzes nicht ignorieren werde. DBV-Präsident Joachim Rukwied sagte gegenüber dem SWR am Donnerstag, er sei sicher, dass mit der neuen Düngeverordnung von 2017 die Nitratgehalte im Grundwasser sinken könnten.


Röring (WLV): Landwirtschaft arbeitet konstruktiv an Lösungen


„Das neue Düngerecht muss sich bewähren dürfen“, mit diesem Satz regierte der Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV), Johannes Röring auf das Urteil. Der WLV weise darauf hin, dass dieses Urteil keine Rückschlüsse darüber zulasse, inwieweit die aktuell gültige, neue Düngeverordnung den europäischen Vorgaben genüge, hieß es in Münster. „Mit der Änderung der Düngeverordnung hat Deutschland im vergangenen Jahr ein deutlich strengeres Düngerecht auf den Weg gebracht. So wurden u.a. standortabhängige Obergrenzen für die Stickstoffdüngung eingeführt, Sperrfristen verlängert und Nährstoffsalden gesenkt. Die Umsetzung des neuen Düngerechts verlangt den landwirtschaftlichen Betrieben einiges ab, sie kostet viel Zeit und Geld“, sagte WLV-Präsident Röring. Die im Zusammenhang mit der Neuregelung des deutschen Düngerechts 2017 vorgenommenen Folgenabschätzungen gingen davon aus, dass sich die Gewässerqualität künftig spürbar verbessern wird, so der WLV. Allerdings brauche es Zeit, bis sich erfolgreiche Maßnahmen der Landwirtschaft an der Erdoberfläche in sinkenden Nitratwerten im Grundwasser widerspiegelten. „Ich bin davon überzeugt, dass die anspruchsvollen Regelungen des neuen Düngerechts die Situation der heimischen Gewässer erheblich verbessern wird. Die Landwirtschaft arbeitet nicht erst seit der Novelle der Düngeverordnung aktiv und konstruktiv an Lösungen. Saubere Gewässer sind auch ein Anliegen der Bauern“, so Röring.


Thüringer Bauernverband: Thüringen weist unterdurchschnittliche Stickstoffbilanzüberschüsse auf


Das Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) zur unzureichenden Umsetzung der Nitratrichtlinie ist aus Sicht des Thüringer Bauernverbandes e.V. (TBV) bereits von der Wirklichkeit überholt worden. „Es basiert auf alten Daten, Messnetzen und Messergebnissen und berücksichtigt weder die geltende Gesetzeslage im Düngerecht noch die vorhandenen Anstrengungen der heimischen Landwirtschaft“, teilte der TBV aus Erfurt mit. In Thüringen stelle sich die Situation deutlich besser dar, als in anderen Bundesländern: So werde im Freistaat der Schwellenwert von 50 mg Nitrat/l lediglich an vier Prozent der Thüringer Messstellen in Fließgewässern überhaupt überschritten. Auch die Nitratbelastungen im Grundwasser sind laut Thüringer Monitoring schon länger rückläufig und Überschreitungen lediglich an elf Prozent der Messstellen festzustellen.

Die Thüringer Landwirtschaft hat an diesem positiven Ergebnissen ihren Anteil, schreibt der TBV. So halten die Thüringer Landwirtschaftsbetriebe bereits heute im Durchschnitt den von alter und neuer Düngeverordnung geforderten Bilanzwert bezüglich Stickstoff ein, wie eine Analyse des Forschungszentrums Jülich im Auftrag der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie (TLUG) ergab. Die Ergebnisse zeigten außerdem, dass Thüringen im Vergleich zum Bundesdurchschnitt weit unterdurchschnittliche Stickstoffbilanzüberschüsse aufweist. Das aktive und freiwillige Engagement der Thüringer Landwirte im Gewässer- und Erosionsschutz zeige sich beispielhaft in den fünf Thüringer Gewässerschutzkooperationen, in denen sich seit dem Jahr 2009 Thüringer Landwirte zusammengeschlossen haben, um potentielle Nährstoffausträge in Grund-und Oberflächenwasser zu reduzieren. Durch die erfolgreiche Zusammenarbeit landwirtschaftlicher Unternehmen mit kompetenten Beratungsunternehmen sei es effektiv gelungen, das Nitratauswaschungsrisiko zu mindern und Stickstoffüberschüsse signifikant zu senken.

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