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NRW will Vorreiter beim Klima- und Artenschutz werden

NRWs Ministerpräsident Laschet will zeigen, wie Klima- und Artenschutz mit der Wirtschaft gehen. Sein Land soll Vorreiter werden. Die Bauernverbände signalisieren Unterstützung.

Lesezeit: 4 Minuten

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) will den Erhalt biologischer Vielfalt und den Klimaschutz zu einem zentralen Thema für die Landesregierung machen. „Unser Anspruch ist es, als Vorreiterland in Deutschland zu zeigen, dass erfolgreicher Klimaschutz und ein starker Wirtschaftsstandort so verbunden werden können, dass wir überzeugende und nachhaltige Antworten auf die Herausforderungen der Energiewende und des Klimawandels geben können,“ sagte er bei einer Tagung der Landesregierung zum Thema „Insekten schützen – Artenvielfalt erhalten“ heute in Düsseldorf. Den Klimawandel bezeichnete er als einen „wesentlichen Faktor für den Artenschwund“.

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Die Agrar- und Umweltministerin von NRW, Ursula Heinen-Esser (CDU), nannte den Verlust der biologischen Vielfalt „die gegenwärtig größte ökologische, aber auch ökonomische Bedrohung“. Dort, wo die Ursachen bekannt sind, habe die Landesregierung bereits umfangreiche Maßnahmen ergriffen, um die Abnahme der biologischen Vielfalt abzubremsen, rechtfertigte sich Heinen-Esser. Das Landesnaturschutzgesetz und die Biodiversitätsstrategie NRW formulierten Maßnahmen auf der gesamten Landesfläche. Diese wolle sie nun weiter optimieren. Dabei nannte sie auch die Förderung von Agrarumwelt- und Vertragsnaturschutz-Maßnahmen für Landwirte. Im Jahr 2018 beantragten mehr als 10.500 Betriebe in NRW eine Förderung für die Umsetzung einer oder mehrerer Agrarumweltmaßnahmen auf mehr als 220.000 Hektar, berichtete sie.

Verzicht auf Totalherbizide auf Staatsflächen wird geprüft

Blühstreifen auf Ackerflächen sollen verstärkt gefördert werden. Ziel von NRW sei eine Verdoppelung der heutigen Blüh- und Schonstreifenflächen auf deutlich über 10.000 ha. Das Angebot der Biodiversitätsberatung der Landwirtschaftskammer soll in enger Kooperation mit den Biologischen Stationen flächendeckend ausgebaut werden. Das Land prüfe außerdem die Möglichkeit der Aufnahme einer Selbstverpflichtung bei der Bewirtschaftung staatlicher Flächen, u. a. den Verzicht auf Totalherbizide, hieß es weiter. "Wir können und müssen uns auch in Nordrhein-Westfalen noch besser aufstellen, um die erforderlichen Maßnahmen gegen das Insektensterben gemeinschaftlich umzusetzen", sagte Heinen-Esser.

Bauernpräsidenten warnen vor einem Zerwürfnis

„Wir Landwirte nehmen unseren Teil der Verantwortung für die Förderung der Insektenvielfalt an“, teilten Bernhard Conzen und Johannes Röring, die Präsidenten der nordrhein-westfälischen Bauernverbände RLV und WLV anlässlich der Insektentagung in Düsseldorf mit. Beide Präsidenten appellierten an die Verantwortlichen in Politik und Verbänden, es nicht zu einem Zerwürfnis zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft kommen zu lassen. Biodiversität und Naturschutz seien nicht teilbar, sondern eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung. Conzen und Röring erinnerten daran, dass die konstruktive Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Naturschutz in NRW trotz in einigen Bereichen bestehender Meinungsunterschiede seit langem gut funktioniere. So etwa habe man bei der Diskussion um das Landesnaturschutzgesetz in strittigen Fragen gemeinsam sinnvolle Lösungen gefunden. Beispielhaft sei die Einigung beim Schutz von Streuobstwiesen. Mit einem klugen Ansatz sei es gelungen, den Schutz der Streuobstwiesen voranzubringen, ohne die Entwicklungsmöglichkeiten landwirtschaftlicher Betriebe zu beeinträchtigen. Gleichgerichtete Auffassungen vertrete man etwa auch bei der Beurteilung des ungehindert fortschreitenden Flächenverbrauchs in NRW.

Bereitschaft für offenen Diskurs zur EU-Agrarreform

Beide Präsidenten sehen gute Chancen, die bevorstehende Reform der Europäischen Agrarpolitik in beiderseitigem Interesse zu nutzen. Die Grundlage dafür habe man im vergangenen Herbst bereits gelegt. Landwirtschaft und Naturschutz hätten sich unter Moderation von Ministerin Heinen-Esser zu einem gemeinsamen Papier verständigt, in dem ein Mehr für die Biodiversität bei gleichzeitiger Einkommenssicherung für die Landwirtschaft als gemeinsames Ziel definiert wurde. „Wir sind bereit zu einem offenen Diskurs mit Politik, Wissenschaft und Gesellschaft, wie man bestehende Defizite im Arten- und Klimaschutz beheben kann“, so Conzen und Röring. Sie unterstützen den von Ministerpräsident Laschet und Ministerin Heinen-Esser mit der heutigen Tagung eingeschlagenen Weg, alle gesellschaftlichen Gruppen an einen Tisch zu bringen.

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