Die Bundesregierung soll kurzfristig in den Genehmigungsverfahren von Tierhaltungsanlagen den Einbau von Filtern obligatorisch machen und schärfere Grenzwerte im Bundesimmissionsschutzgesetz festlegen. Das hat der Grünen-Sprecher Friedrich Ostendorff unter Hinweis auf eine Studie der Universität Utrecht gefordert.
In dieser von der niederländischen Regierung in Auftrag gegebenen Untersuchung hätten Wissenschaftler eine erhöhte MRSA-Keimbelastung im Feinstaub in der Nähe von Intensivtierhaltungsanlagen nachgewiesen. Die Studie bestätige die Befürchtungen von Bündnis 90/Die Grünen, dass gesundheitsgefährdende MRSA-Keime von industriellen Tierhaltungsanlagen über die Abluft an ihre Umgebung weitergegeben würden.
Tierfabriken, die immer stärker in den ländlichen Räumen zu finden seien, würden somit zur Risikotechnologie für die umliegende Bevölkerung. Darüber hinaus stelle sich die Systemfrage, betonte Ostendorff. Für ihn ist die Ausbreitung des MRSA-Bakteriums vor allem ein Problem der Intensivtierhaltung.
Als Grund dafür nennt der Grünen-Politiker unter anderem die permanente und unkontrollierte Gabe von Antibiotika, die gerade in solchen Anlagen mit ihren kurzen Übertragungswegen zur Bildung und Weiterentwicklung dieser Keime führe. Hingegen zeige eine Studie des Robert-Koch-Instituts (RKI) aus dem Jahr 2010, dass artgerechte, bäuerliche Tierhaltung von MRSA nicht betroffen sei. (AgE)