Mit scharfer Kritik hat Grünen-Agrarsprecher Friedrich Ostendorff auf Äußerungen vom Vorsitzenden des Bioökonomierats, Prof. Joachim von Braun, reagiert. Der Wissenschaftler hatte sich in einem Interview mit AGRA-EUROPE für eine nachhaltige Intensivierung der Agrarproduktion als Beitrag zur Ernährungssicherung ausgesprochen.
Demgegenüber befürchtet Ostendorff, eine Intensivierung „und mit ihr der Anstieg an verwendeten Pflanzenschutzmitteln und die Tendenz zu übermäßiger Fleischproduktion“, führe die Kleinbauern weltweit „in nicht umkehrbare Abhängigkeiten“.
Niemand könne allen Ernstes behaupten, „mit den europäischen Massentierhaltungssystemen, die für die Fütterung der Masttiere weit mehr Flächen in Anspruch nehmen, als Deutschland zu bieten hat, könnte die hungernde Weltbevölkerung gerettet werden“, so der Landwirt. Seiner Auffassung nach brauchen wenig entwickelte Agrargebiete Wissensaustausch, um beispielsweise die Ernte bei Transport und Lagerung zu schützen oder um Wassermanagementsysteme zu verbessern, „aber ganz gewiss keine Intensivtierhaltungsanlagen, die Arbeitsplätze und lokale Märkte ruinieren.“
Ostendorff zufolge muss die „kleinbäuerliche, ökologisch-nachhaltige Landwirtschaft“ gefördert werden. Dies verbessere die Ernährungssituation, reduziere die Armut und mindere aufgrund des umweltverträglichen Anbaus die Folgen des Klimawandels.
Hintergrund:
Ernährungssicherung geht nicht ohne weitere Intensivierung der Landwirtschaft (16.9.2014)