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Pferdefleischskandal: Betrüger kommen aus Frankreich

So langsam kristallisiert sich heraus, wo die Verantwortlichen für den Pferdefleischskandal sitzen. Presseberichten zufolge hat die französische Fleischfabrik Spanghero wissentlich Pferdefleisch als Rindfleisch verkauft. Die Lizenz musste die Firma schon abgeben, nachdem die Fahnder nachweisen konnten, dass das Unternehmen 42 t Pferdefleisch in Rumänien gekauft hatte.

Lesezeit: 3 Minuten

So langsam kristallisiert sich heraus, wo die Verantwortlichen für den Pferdefleischskandal sitzen. Presseberichten zufolge hat die französische Fleischfabrik Spanghero wissentlich Pferdefleisch als Rindfleisch verkauft. Die Lizenz musste die Firma schon abgeben, nachdem die Fahnder nachweisen konnten, dass das Unternehmen 42 t Pferdefleisch in Rumänien gekauft hatte.


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Laut Frankreichs Verbraucherminister Benoit Hamon hat Spanghero das Fleisch dann als Rindfleisch an die Firma Comigel weiterverkauft und damit mehr als 500.000 Euro Gewinn gemacht, weil Pferdefleisch viermal billiger ist. Anschließend verteilte sich das umetikettierte Fleisch über halb Europa und landete in Supermarktketten in Großbritannien, Frankreich und Deutschland. Auch in Deutschland haben mehrere Händler Tiefkühl-Lasagne und andere Fertiggerichte aus dem Sortiment genommen, nachdem in dem vermeintlichen Rinderhack bis zu hundert Prozent Pferdefleisch entdeckt worden war.


Schließlich mussten die britischen Behörden zugeben, dass das Pferdefleisch doch nicht so unbedenklich ist, wie zunächst angenommen. Denn Proben hatten das Medikament Phenylbutazon nachgewiesen, das nicht überall in der EU für Menschen zugelassen ist.


Unterdessen beraten in Brüssel heute die Agrarminister über Konsequenzen aus dem Skandal und die Frage, ob die Kontrollen auf nationaler und EU-Ebene angesichts des schwungvollen grenzenlosen Handels ausreichend sind. Als erste Maßnahme will die EU-Kommission beschließen, dass jedes Land umfassende DNA-Untersuchungen durchführen soll, um die Tragweite des Skandals zu erfassen. Anschließend soll Europol in Zusammenarbeit mit nationalen Kontrolleuren die kriminellen Banden fassen. In Brüssel macht man sich dabei keine Illusionen, dass das Ausmaß des Fleischskandals noch weitaus größer ist. So hat der aktuelle Fall bislang noch keinen Bezug zu den Mitte Januar entdeckten Pferde-Burgern der irischen Firma Silvercrest Foods.


Aigner unterstützt verpflichtende Herkunftskennzeichnung für verarbeitete Produkte


Dementsprechend sauer zeigte sich Agrarministerin Ilse Aigner im Interview mit dem Spiegel. „Wir haben es hier offenbar mit einem bislang beispiellosen Fall von Verbrauchertäuschung zu tun. Im Moment sind die Dimensionen nur schwer abzuschätzen“, sagte sie am Donnerstag. Bei Rind sei es schon so, dass Fleisch über alle Stationen - von der Geburt über die Aufzucht bis zur Schlachtung - gekennzeichnet sein muss. Das gleiche werde man nun auch auf europäischer Ebene für andere Fleischarten wie Schwein, Ziege, Schaf und Geflügel einführen. „Zusätzlich prüft die EU-Kommission zurzeit die Einführung einer verpflichtenden Herkunftskennzeichnung für verarbeitete Produkte. Ich will allerdings deutlich machen, dass eine Verpflichtung zur Herkunftskennzeichnung eine Falschdeklaration der Fleischart nicht verhindern kann. Das kann nur durch starke Kontrollen geschehen!“, so die Ministerin.


Für unverarbeitete Produkte ist die bessere Kennzeichnung laut Aigner bereits in der Umsetzung. Die Kennzeichnung bei verarbeiteten Produkten sei dagegen leider viel aufwändiger, wie beispielsweise jetzt der betroffenen Lasagne. Brüssel wolle die Sache nun aber ihres Wissens nach nun beschleunigen. (ad)


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