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Pflanzenschutz: Höheres Gesundheitsrisiko für Landwirte?

Bestehen erhöhte Gesundheitsrisiken für Bauernkinder durch den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln? Die EU-Kommission hat einen Forschungsauftrag angestrengt, um dies herauzufinden

Lesezeit: 3 Minuten

Ob Landwirte und ihre Kinder stärker von Leukämie-Erkrankungen und Blutkrebs bedroht sind als Nicht-Landwirte, ist derzeit wissenschaftlich nicht geklärt. Die EU-Kommission hat dazu umfassende Forschungsaufträge vergeben.

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Klar ist für die EU-Kommission, dass bei ordnungsgemäßer Anwendung von Pflanzenschutzmitteln „ein hoher Schutz“ der Landwirte und ihrer Familien gegeben ist.

Dies antwortete EU-Sozialkommissarin Marianne Thyssen auf eine Anfrage der französischen Europaabgeordneten Mireille D'Ornano an die EU-Kommission. Wörtlich heißt es in der an diesem Freitag veröffentlichten schriftlichen Antwort: „Wenn das existierende EU-Regelwerk für den Umgang mit chemischen Substanzen in den Mitgliedstaaten vorschriftmäßig angewendet und in nationales Recht umgesetzt wird, besteht ein hoher Schutz für Landwirte, die mit Pestiziden arbeiten, und für ihre Kinder.“

Thyssen: " Es gibt noch Forschungsbedarf zu Gesundheitsrisiken für Landwirte"

Ob es darüber hinaus eine besonderes Gesundheitsrisiko für Landwirte gebe, die Pflanzenschutzmittel einsetzen, müsse geklärt werden. Hier gebe es noch Forschungsbedarf.

Die EU-Kommission finanziere Forschungsarbeiten zum Ersatz von Pflanzenschutzmitteln. „Insbesondere wissenschaftliche Untersuchungen über die Auswirkungen von Pestiziden auf die menschliche Gesundheit und das Ökosystem sowie das Gefahrenpotential für Landwirte und die ländliche Bevölkerung unterstützen wir durch ein 30 Millionen Euro Forschungsprojekt im Rahmen des EU-Forschungsprogramms Horizont 2020“, erklärte Thyssen in ihrer Antwort.

Entsprechend der europäischen Chemikaliengesetzgebung und Arbeitsschutzregeln dürften nur Chemikalien in der Landwirtschaft zum Einsatz kommen, die bei sachgemäßer Anwendung keine krebserregenden oder gesundheitsgefährdenden Auswirkungen aufweisen sowie keine direkte Gesundheitsgefahr für die Landwirte und ihre Familien sowie Bewohner der ländlichen Räume darstellten.

Französische EU-Abgeordnete konkrontierte Kommission mit Leukämiefällen

Die französische EU-Abgeordnete Mireille D'Ornano hatte sich im April an die EU-Kommission gewandt mit Befunden von französischen und belgischen Wissenschaftlern, die in toxikologischen Untersuchungen signifikant höhere Fallzahlen von Leukämiefällen und Blutkrebs bei Kindern aus Bauernfamilien festgestellten hatten auf deren Höfen Pflanzenschutzmittel regelmäßig zur Anwendung kommen.

So führte die EU-Abgeordnete Untersuchungen der französischen nationalen Gesundheitsinstituts Inserm (Institute National De La Santé Et De La Recherche Médicale) an, die herausgefunden hatten, dass Landwirte mit stetiger Pflanzenschutzexposition ein doppelt so hohe Krankheitsrate bei Blutkrankheiten, multiple myeloma und non-Hodgkin’s- Krankheiten aufwiesen, als andere Bevölkerungsgruppen in Frankreich.

Nach den Ergebnissen des Inserm-Epidemologen Luc Mulner haben Männer, die regelmäßig Pflanzenschutzmittel einsetzen, ein 10- bis 30 prozentig höheres Risiko für Prostatakrebs als andere Berufsgruppen. Die belgische Wissenschaftlerin Geneviève Van Maele von der Katholischen Universität Leuwen (KUL) kommt in ihren Untersuchungen zu tendenziell ähnlichen Ergebnissen und sieht „ein signifikant höheres Risiko von Leukämie“ bei Landwirtkindern.

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