Obwohl die Lebensmittelausfuhren Polens seit dem EU-Beitritt des Landes bereits enorm zugelegt haben, rechnet Landwirtschaftsminister Stanislaw Kalemba für die kommenden Jahre noch mit deutlich steigenden Agrarexporten.
„Unsere polnischen Lebensmittel erobern den Weltmarkt“, erklärte Kalemba am Rande der Polagra Food 2013 in Poznan. Dies liege nicht allein an ihrer ausgezeichneten Qualität, sondern auch an den naturnahen Produktionsmethoden der einheimischen Landwirte. International, so der Minister, wachse die Nachfrage für ursprüngliche, natürliche Produkte, was durch den Trend zu ökologisch erzeugten Lebensmitteln noch unterstrichen werde.
Die Produktion von polnischen Nahrungsmitteln finde überwiegend nach herkömmlichen Methoden mit vergleichsweise geringem Einsatz von Dünger und Pflanzenschutzmitteln statt. Hinzu komme die garantierte Freiheit von gentechnisch veränderten Organismen (GVO), die in vielen Ländern ebenfalls eine immer größere Rolle spiele. Polnische Erzeugnisse könnten daher zugleich moderne wie auch traditionelle Anforderungen erfüllen und fänden deshalb im Ausland immer mehr Anklang, betonte der Minister.
Export seit 2005 vervierfacht
Die jüngere Außenhandelsbilanz des osteuropäischen Landes bestätigt die selbstbewusste Einschätzung Kalembas: Nach Angaben der Polnischen Landwirtschaftsagentur (ARR) haben sich die Exporte von Agrar- und Ernährungsgütern seit dem Beitritt Polens zur Europäischen Union praktisch vervierfacht. Nach 4,5 Mrd Euro im Jahr 2004 überschritten sie 2012 erstmals die Marke von 18 Mrd Euro. Rund drei Viertel der Ausfuhren gehen laut ARR in EU-Mitgliedsstaaten, allen voran Deutschland, das zuletzt allein ein Viertel der gesamten polnischen Ausfuhren aufnahm.
Hauptexportartikel sind Fleisch- und Fleischprodukte, Molkereierzeugnisse, Geflügel und, in zunehmendem Maße, Früchte und Fruchtzubereitungen. Einen besonderen Platz nehmen dabei die Erzeugung und die Ausfuhr von Äpfeln ein. Angaben der ARR zufolge hat Polen im letzten Jahr Italien den Rang als Europas größter Apfelproduzent abgelaufen und rangiert damit auch weltweit an zweiter Stelle nach China. (AgE)