Erdgas ist inzwischen so günstig wie zuletzt 2015. Und auch mittelfristig könnte man sich weiter auf sinkende Preise einrichten, teilt das Internetportal Verivox mit. Grund sei das große internationale Gasangebot sowie die Zunahme der Akteure wie zum Beispiel die USA.

Bei einem Preis von 5,76 Cent je Kilowattstunde beträgt die Jahresrechnung für einen Haushalt mit Gasheizung und einem Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden nach den Berechnungen von Verivox aktuell rund 1152 Euro. Das Portal Check24 kommt mit einer etwas anderen Berechnung auf 1193 Euro für die gleiche Menge. Gas sei damit um mehr als vier Prozent günstiger als vor einem Jahr. Im Zeitraum von vier Jahren sei der Preis sogar um rund 16 % gefallen. Im August 2013 lagen die Jahreskosten noch bei 1368 Euro.

Tatsächlich sind die Gaspreise heute deutlich stärker vom Weltmarkt geprägt als noch vor zwölf Jahren, schreibt die dpa dazu. Die Lieferantenstruktur habe sich noch nicht wesentlich verändert. Rund 40 % des in Deutschland verbrauchten Erdgases kommen aus Russland, der Rest überwiegend aus den Niederlanden (29 %) und Norwegen (21 %). Das liege auch an dem vorhandenen System von Pipelines. Die Abhängigkeit von Erdgas aus Russland könnte sich allerdings noch erhöhen, wenn sich die Kapazität der Ostsee-Gasleitung Nordstream verdoppelt. Andererseits könnte verflüssigtes Erdgas (LNG) bald eine wachsende Rolle spielen. Die Bemühungen um einen LNG-Importterminal in Brunsbüttel in Schleswig-Holstein sind weit gediehen, so die dpa weiter.

NRW bleibt beim Fracking-Verbot

Nordrhein-Westfalens Energieminister Andreas Pinkwart (FDP) hat unterdessen klargestellt, dass die neue Landesregierung am Fracking-Verbot in NRW festhält. Es gebe keinen Anlass, die bestehenden Regelungen und Festlegungen zu ändern, so Pinkwart. Schwarz-Gelb beabsichtige auch nicht, wissenschaftliche Probebohrungen zuzulassen.