Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt hält es für „bemerkenswert“, dass Bayer Monsanto übernimmt. Aus seiner Sicht hat die Fusion großes Potenzial für die Nutzung von digitalen Techniken in der Landwirtschaft. Die Übernahme ist heute auch Thema im Deutschen Bundestag.
Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt äußerte sich in einer ersten Stellungnahme nach der offiziell vereinbarten Übernahme des US-Saatgut-Konzerns Monsanto durch den deutschen Bayer Konzern ausweichend zu dem Deal. Auf die Frage, ob er wegen der Übernahme besorgt oder hoffnungsvoll sei, antwortete er in der Mittelbayerischen Zeitung: „Zunächst ist es einmal bemerkenswert, dass ein deutsches Unternehmen ein solch großes US-Unternehmen übernimmt“.
Schub für die Nutzung digitaler Techniken in der Landwirtschaft
Er habe die feste Erwartung, dass Bayer seine Nachhaltigkeitsstrategie auch auf die neuen Unternehmensteile übertragen werde, so Schmidt weiter. Befürchtungen, dass die Fusion und die damit einhergehende größere Marktmacht auf dem Saatgut- und Pflanzenschutzmarkt negative Auswirkungen auf die Landwirtschaft haben könnten, bestätigte Schmidt in dem Interview nicht. „Ganz wichtig ist, dass diese Fusion ein großes Potenzial im Bereich der Nutzung digitaler Techniken in der Landwirtschaft und für innovative Arbeitsplätze auch in Deutschland hat“, sagte Schmidt.
Fusion macht Bayer zum Weltmarktführer bei Saatgut und Pflanzenschutz
Bayer hatte vergangene Woche die Übernahme des US-Konzerns offiziell verkündet. Der deutsche Agrarchemie-, -Saatgut und Pharmakonzern will pro Aktie 128 Dollar (114 Euro) zahlen und bewertet Monsanto damit mit 66 Milliarden Dollar. Sollten die Kartellbehörden der Fusion zustimmen, würde der Leverkusener Konzern mit einem Schlag zum weltweit größten Anbieter von Saatgut und Pflanzenschutzmitteln.
Aktuelle Stunde zur Monsanto Übernahme im Bundestag
Am heutigen Mittwoch ist die Übernahme von Monsanto durch Bayer auch Thema der Aktuellen Stunde im Deutschen Bundestag. Die Fragestunde wurde von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen beantragt. Abgeordnete aller Bundestagsfraktionen werden dort zu dem Thema Stellung nehmen.