Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt hat sich zur Aufgabe gemacht, möglichst gute Konditionen für den Agrarhandel mit Großbritannien nach dem Brexit zu erreichen. Heute ist er zu einer Reise nach London und Edinburgh aufgebrochen. Unter den vielen Themen wird dort der Brexit nicht verschwiegen werden können.
Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt hat sich zur Aufgabe gemacht, möglichst gute Konditionen für den Agrarhandel mit Großbritannien nach dem Brexit zu erreichen. Heute ist er zu einer Reise nach London und Edinburgh aufgebrochen. Unter den vielen Themen wird dort der Brexit nicht verschwiegen werden können.
Schmidt hat am heutigen Donnerstag eine zweitägige Reise zu politischen Gesprächen nach London und Edinburgh angetreten. In London wird er laut dem Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) unteranderem eine Rede an der renommierten London School of Economics zum Thema "Nachhaltigkeit – Die Ökonomie des 21. Jahrhunderts" halten. Im Anschluss trifft sich Schmidt mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Dazu gehören der parlamentarische Staatssekretär im britischen Landwirtschaftsministerium George Eustice und der Vorsitzende des Umwelt- und Landwirtschaftskomitees Neil Parish. Themen sind unter anderem die EU-Agrarpolitik und die EU-Ökoverordnung. In Edinburgh steht ein Treffen mit der schottischen Regierungschefin Nicola Sturgeon auf dem Programm.
BMEL hat Task-Force Brexit installiert
Schmidt hat sich früh nach dem Brexit Referendum im vergangenen Jahr für die Beibehaltung von guten Handelsbeziehungen zu Großbritannien ausgesprochen. In seinem Ministerium hat er dafür zu Beginn dieses Jahres eine eigene „Task-Force Brexit“ eingerichtet. Er verweist regelmäßig darauf, dass die Agrarexporte von Deutschland nach Großbritannien höher sind als die deutschen Importe von dort. Deutschland hat im Jahr 2015 Agrargüter und Nahrungsmittel im Wert von 4,5 Mrd. Euro ins Vereinigte Königreich geliefert. Das sind etwa 7 Prozent der deutschen Agrarexporte. Umgekehrt sind 2015 jedoch nur Agrarprodukte im Wert von 1,3 Mrd. Euro von Großbritannien nach Deutschland geflossen.
Schmidt ist Befürworter von engen Handelsbeziehungen zu Großbritannien
Schmidt fordert von der EU, ein gesondertes Freihandelsabkommen mit Großbritannien abzuschließen. Er hält Großbritannien als wichtigeren Markt für die deutsche Landwirtschaft als Russland. „Wir werden uns auf EU-Ebene dafür einsetzen, dass die zukünftigen Handelsbeziehungen den Handel mit Großbritannien möglichst wenig beeinträchtigen“, hatte Schmidt im Herbst 2016 gesagt. Zumal sich fast die Hälfte der europäischen Richtlinien mit Agrar- und Ernährungsfragen befassen, sieht Schmidt gerade das Landwirtschaftsministerium bei den EU-Verhandlungen mit Großbritannien um einen EU-Austritt gefragt. Dabei spricht er sich gegen eine harte „out is out“-Haltung aus. Unter seiner Führung soll das BMEL in Brüssel an Vereinbarungen mitarbeiten, die nach dem Brexit auf Handelsbeziehungen in beiderseitigem Interesse hinwirken.
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Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt hat sich zur Aufgabe gemacht, möglichst gute Konditionen für den Agrarhandel mit Großbritannien nach dem Brexit zu erreichen. Heute ist er zu einer Reise nach London und Edinburgh aufgebrochen. Unter den vielen Themen wird dort der Brexit nicht verschwiegen werden können.
Schmidt hat am heutigen Donnerstag eine zweitägige Reise zu politischen Gesprächen nach London und Edinburgh angetreten. In London wird er laut dem Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) unteranderem eine Rede an der renommierten London School of Economics zum Thema "Nachhaltigkeit – Die Ökonomie des 21. Jahrhunderts" halten. Im Anschluss trifft sich Schmidt mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Dazu gehören der parlamentarische Staatssekretär im britischen Landwirtschaftsministerium George Eustice und der Vorsitzende des Umwelt- und Landwirtschaftskomitees Neil Parish. Themen sind unter anderem die EU-Agrarpolitik und die EU-Ökoverordnung. In Edinburgh steht ein Treffen mit der schottischen Regierungschefin Nicola Sturgeon auf dem Programm.
BMEL hat Task-Force Brexit installiert
Schmidt hat sich früh nach dem Brexit Referendum im vergangenen Jahr für die Beibehaltung von guten Handelsbeziehungen zu Großbritannien ausgesprochen. In seinem Ministerium hat er dafür zu Beginn dieses Jahres eine eigene „Task-Force Brexit“ eingerichtet. Er verweist regelmäßig darauf, dass die Agrarexporte von Deutschland nach Großbritannien höher sind als die deutschen Importe von dort. Deutschland hat im Jahr 2015 Agrargüter und Nahrungsmittel im Wert von 4,5 Mrd. Euro ins Vereinigte Königreich geliefert. Das sind etwa 7 Prozent der deutschen Agrarexporte. Umgekehrt sind 2015 jedoch nur Agrarprodukte im Wert von 1,3 Mrd. Euro von Großbritannien nach Deutschland geflossen.
Schmidt ist Befürworter von engen Handelsbeziehungen zu Großbritannien
Schmidt fordert von der EU, ein gesondertes Freihandelsabkommen mit Großbritannien abzuschließen. Er hält Großbritannien als wichtigeren Markt für die deutsche Landwirtschaft als Russland. „Wir werden uns auf EU-Ebene dafür einsetzen, dass die zukünftigen Handelsbeziehungen den Handel mit Großbritannien möglichst wenig beeinträchtigen“, hatte Schmidt im Herbst 2016 gesagt. Zumal sich fast die Hälfte der europäischen Richtlinien mit Agrar- und Ernährungsfragen befassen, sieht Schmidt gerade das Landwirtschaftsministerium bei den EU-Verhandlungen mit Großbritannien um einen EU-Austritt gefragt. Dabei spricht er sich gegen eine harte „out is out“-Haltung aus. Unter seiner Führung soll das BMEL in Brüssel an Vereinbarungen mitarbeiten, die nach dem Brexit auf Handelsbeziehungen in beiderseitigem Interesse hinwirken.