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Schulze will sich für Weidetierprämie einsetzen

Umweltministerin Schulze fordert eine Weidetierprämie für Schäfer. Diese müsste allerdings das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) aufsetzen.

Lesezeit: 3 Minuten

Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) hat sich auf ihrer Sommerreise in dieser Woche durch Brandenburg für eine Weideprämie ausgesprochen. Schäfer leisteten mit ihren Tieren viel für den Naturschutz, weil die Schafe und Ziegen die Landschaft pflegten, dafür sollten sie auch etwas bekommen, so Schulze. „Das größte Problem für die Schäfer ist nicht der Wolf, sondern die fehlende Agrarförderung. Es wird höchste Zeit, dass wir eine Weidetierprämie in Deutschland einführen, zumal es sie schon in fast ganz Europa gibt“, sagte Schulze.

BMEL lehnt gekoppelte Prämien ab

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Innerhalb der Bundesregierung gibt es gegen die Weideprämie „noch Vorbehalte“, räumte Schulze ein. Zuständig ist dafür das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL). Dieses hatte die Weideprämie bisher immer abgelehnt, weil es eine gekoppelte EU-Agrarzahlung wäre. Auch zur Reform der EU-Agrarzahlungen ab 2020 hatte Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner bereits mehrfach betont, wolle Deutschland bei der generellen Ablehnung von gekoppelten Prämien bleiben. Der Bundesrat hatte sich hingegen Ende Juni mehrheitlich dafür ausgesprochen, dass Weidetierhalter baldmöglichst eine jährliche Pro-Kopf-Prämie von 30 Euro je Mutterschaf aus Mitteln der ersten Säule der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der Europäischen Union erhalten sollen.

Berufsschäfer fordern Unterstützung

Unterstützung bekam Schulze auf ihrer Sommerreise vom Vorsitzenden des Bundesverbands Berufsschäfer, Günther Czerkus. Er begrüße das Engagement für die Prämie, sagte er. Die Rückkehr der Wölfe, über deren Folgen für Schäfer am meisten diskutiert werde, sei nicht das größte wirtschaftliche Problem der Berufsgruppe - bringe aber für viele Kollegen das Fass zum Überlaufen, so Czerkus. Zum Miteinander von Wölfen und Weidetieren gebe es aus seiner Sicht keine Alternative. „Es kann lediglich um das ‚wie‘ gehen“, sagte er. Um innovative Lösungen für wirksame Schutzinstrumente gegenüber den Wölfen zu finden, fehle Schäfern die finanzielle Unterstützung. „In weniger als zehn Jahren gehen mehr als die Hälfte der heutigen Berufsschäfer in Rente. Wir bekommen aufgrund der wirtschaftlichen Bedingungen keine Auszubildenden mehr“, so Czerkus.

Umweltstiftung hält Schäfer für unverzichtbar

In Deutschland lebten 2017/18 nach amtlichen Zahlen 75 Wolfsrudel, 30 Wolfspaare und drei territoriale Einzeltiere. „Als Eigentümer von 71 Naturschutzflächen des Nationalen Naturerbes mit rund 70.000 Hektar sehen wir die natürliche Ausbreitung des Wolfes in Deutschland als normale Entwicklung für die Biodiversität“, sagte der Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), Alexander Bonde. Der Wolf stelle die Weidetierhalter jedoch vor Herausforderungen, die teils beachtlich seien. „Da viele unserer Flächen aufgrund der ehemals militärischen Nutzung munitionsbelastet sind und maschinelle Pflege nur eingeschränkt möglich ist, sind Schäfer als Pächter auf unseren Flächen unverzichtbar, wenn wir unsere Naturschutzziele erreichen wollen“, sagte Bonde. Gerade den individuellen Belangen der Tierhalter sehe sich das DBU Naturerbe daher besonders verpflichtet.

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