Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Sonstiges

Stilllegung 2024 Agrardiesel-Debatte Bürokratieabbau

News

Schwarzwildjagd: Bayerische Jäger zur Zusammenarbeit bereit

Mut zu neuen Bejagungsstrategien und einer engen Zusammenarbeit von Jägern, Grundbesitzern und Behörden hat Landwirtschaftsminister Helmut Brunner angesichts der steigenden Zahl von Wildschweinen gefordert. „Wir sperren uns nicht gegen moderne, rechts- und tierschutzkonforme Jagdmethoden“, versichert der Jagverband.

Lesezeit: 3 Minuten

Mut zu innovativen Bejagungsstrategien und eine noch engere Zusammenarbeit von Jägern, Grundbesitzern und Behörden hat Landwirtschaftsminister Helmut Brunner angesichts der auch in Bayern steigenden Zahl von Wildschweinen gefordert.

 

„Wir sperren uns nicht gegen moderne, rechts- und tierschutzkonforme Jagdmethoden“, versichert Prof. Dr. Jürgen Vocke, Präsident des Bayerischen Jagdverbandes (BJV). Der Jagdverband hat sich den vom Ministerium geforderten effektiven Jagdmethoden wie etwa weiträumige Bewegungsjagden auf Schwarzwild nie widersetzt, sondern immer gefordert und gefördert.

 

Vocke weist darauf hin, dass der BJV bereits im November 2002 zusammen mit der Bayerischen Staatsforstverwaltung ein gemeinsames Papier zur Umsetzung von Drückjagden erarbeitet hat, das noch heute gültig ist. Damit habe der Verband sehr frühzeitig diese effektive Jagdmethode auf Schwarzwild thematisiert und Schulungen durchgeführt. Auch die Forderung einer möglichst intensiven, revierübergreifenden Zusammenarbeit der Revierinhaber vor Ort entspricht den Vorstellungen der bayerischen Jägerschaft. Anders wären die hohen Abschusszahlen (68 697 Stück Schwarzwild im Jagdjahr 2013/14) gar nicht denkbar. Dabei sollte aber nicht vergessen werden, dass wegen der unterschiedlichen örtlichen Gegebenheiten regional angepasste Lösungen gefunden werden müssen. Patentrezepte gibt es keine.


Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

BJV gegen großzügige Freigabe des Nachtzielgeräts


Zurzeit werden vom Bayerischen Landwirtschaftsministerium neben diesen angesprochenen Jagdmethoden auch militärische Hilfsmittel wie Nachtzielgeräte und Restlichtaufheller an Waffen in die Diskussion eingebracht.

 

Präsident Vocke weist ausdrücklich darauf hin, dass Nachtzielgeräte seit Jahren strengstens verboten sind. Nur Sondereinsatzkommandos der Polizei und die Bundeswehr dürfen diese Geräte einsetzen. Gemäß § 52 Absatz 3 Nr. 1 des Waffengesetzes wird bereits der Besitz eines Nachtzielgerätes mit einer Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder einer Geldstrafe geahndet. Zusätzlich wird nach § 19 des Bundesjagdgesetzes in Verbindung mit § 39 Abs. 1 Nr. 5 des Bundesjagdgesetzes das Erlegen von Wild mit dem Nachtzielgerät oder der Besitz von Nachtzielgeräten mit einem Bußgeld bis zu 5000 Euro belegt. Bei einer Strafe in dieser Größenordnung ist beinahe immer mit dem Verlust des Jagdscheines und des Reviers zu rechnen.

 

Sollen bei dieser unmissverständlichen Rechtslage Ausnahmetatbestände geschaffen werden, müssen diese zum Schutz der Anwender zweifelsfrei definiert werden, fordert Vocke. „Eine großzügige Freigabe des Nachtzielgerätes widerspricht den Grundsätzen der Waidgerechtigkeit und des Tierschutzes, weil dadurch keine Rücksicht mehr auf die Ruhebedürftigkeit der Tiere genommen wird.“ Seriöse Wildexperten warnen, dass durch eine ganzjährige, rund-um-die-Uhr-Beunruhigung von Reh, Hirsch und Wildschweinen die Schäden in der Land- und Forstwirtschaft zunehmen werden.

 

Sollen die hohen Schwarzwildbestände langfristig auf tragbare Höhen reduziert werden, muss auch die Landwirtschaft einen aktiven Beitrag leisten, so der Verband weiter. Sie müsse bei großen Maisschlägen bejagbare Schussschneisen ausweisen. Bayernweit werden rund 566 000 Hektar Mais mit seit Jahren steigender Tendenz oft vom Waldrand bis unmittelbar an stark befahrene, aber ungesicherte Bundestraßen heran angebaut. Wildunfälle sind hier vorprogrammiert. 

Die Redaktion empfiehlt

top + Letzte Chance: Nur noch bis zum 01.04.24

3 Monate top agrar Digital + 2 Wintermützen GRATIS

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.