Am 10. Februar wurde den Behörden in Balje-Hörne im Kreis Stade der Fund eines geschossenen Seeadlers gemeldet. Nun hat die Staatsanwaltschaft einen 65-jährigen Landwirt als Tatverdächtigen ermittelt. Zeugen hätten ihn im Januar gesehen, wie er mit einer Waffe in ein Wäldchen ging, wo sich der Adlerhorst befindet. Kurz darauf sei ein Schuss gefallen, berichtet der NDR. Der Tatverdächtige hat sich bisher nicht zu den Vorwürfen geäußert.
Die Staatsanwaltschaft sieht Anhaltspunkte, dass der Abschuss im Zusammenhang mit möglichen Planungen zu Windenergieflächen stehen könnte. Sollte der Wert des Grundbesitzes durch den Tod des Seeadlers tatsächlich gestiegen sein, könnte der Staat den finanziellen Vorteil abschöpfen - auch wenn dem Eigentümer keine Straftat nachgewiesen werden könne, so Breas. Zurzeit sei noch unklar, ob es zu einer Anklage komme oder ob dem 65-Jährigen ein Strafbefehl verbunden mit einer Geldstrafe droht.
Nach dem Bundesnaturschutzgesetz ist die vorsätzliche Tötung von streng geschützten Arten verboten und kann mit bis zu fünf Jahren Haft geahndet werden. Außerdem liegt in dem Fall in Balje ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz vor, auf den bis zu drei Jahre Gefängnis stehen könnten, erklärte der Staatsanwalt.