Die Tötung von gesunden, weiblichen Hühnerküken hat nach eigener Aussage der Verein SOKO Tierschutz in der Brüterei Hölzl dokumentiert. Wie heimlich gedrehte Videos zeigen sollen, sei das Vergasen von Küken dort Routine. Ebenso kritisiert der Verein lange Tiertransporte und das Schnabelkürzen.
In der Brüterei nahe München schlüpfen pro Woche zehntausende Küken einer Zweinutzungsrasse. Dennoch würden alle männlichen Küken vergast. „Am Ende des Tages wurde aber auch befohlen, kistenweise weibliche Tiere zu töten. Die Begründung: Die Tiere sind zu viel, finden nicht sofort einen Abnehmer“, so die Tierschützer.
Dieser Vorgang sei ein schwerer Verstoß gegen das Tierschutzgesetz. Friedrich Mülln von SOKO Tierschutz findet es auch skandalös, dass das Kürzen der Schnäbel standardmäßig durchgeführt wird, obwohl es eigentlich nach dem Tierschutzgesetz verboten sei. "Dennoch bekommt jeder eine Ausnahmegenehmigung", sagt er. Die Tiertransporte führten dann bis zu 1400 km nach Großbritannien, aber auch zu Betrieben nach Deutschland und Österreich.
SOKO Tierschutz hat daher Strafanzeige erstattet, die Staatsanwaltschaft ermittelt. „Viele Menschen denken, dass Bio und Freiland von Grund auf besser wären, die Aufdeckung in der Brüterei Hölzl beweist das Gegenteil. Denn schon der Beginn des Lebens der Tiere bedeutet industrielle Produktion, massenhafter, sinnloser Tod und elende Transporte quer durch Europa“, so Mülln.
Das ZDF-Magazin WISO wird die Aufnahmen heute um 19:25 im Fernsehen zeigen...