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Sonnleitner zum UN-Sonderbotschafter für bäuerliche Landwirtschaft berufen

Gerd Sonnleitner, Ehrenpräsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), wurde am Wochenende zum UN-Sonderbotschafter für das „Internationale Jahr der bäuerlichen Familienbetriebe“ berufen.

Lesezeit: 4 Minuten

Gerd Sonnleitner, Ehrenpräsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), wurde am Wochenende zum UN-Sonderbotschafter für das „Internationale Jahr der bäuerlichen Familienbetriebe“ berufen. Die Vereinten Nationen wollen damit im Jahr 2014 das Augenmerk der Weltöffentlichkeit auf die Bedeutung einer von Bauernfamilien getragenen Landwirtschaft für die Überwindung von Hunger und Armut, für eine gesicherte Nahrungsmittelversorgung und für die Verbesserung der Lebens- und Umweltbedingungen richten.



„Die Bauernfamilien arbeiten auf ihren Höfen Tag für Tag hart, um mit nachhaltiger Landwirtschaft den Verbrauchern eine möglichst intakte Umwelt und Kulturlandschaft sowie qualitativ hochwertige und gesunde Lebensmittel liefern zu können“, erklärte Sonnleitner in einer Videobotschaft an die UN-Vollversammlung in New York. Sonnleitner zeigte sich gegenüber den UN-Vertretern überzeugt, dass das Modell der bäuerlichen Familienbetriebe mit ihrer hohen unternehmerischen Eigenverantwortung und generationsübergreifenden Ausrichtung die großen Herausforderungen der Welternährung, des Klimaschutzes und der Erhaltung der Ressourcen wie Wasser und Bodenfruchtbarkeit meistern könnten.



Sonnleitner appellierte an die UN-Versammlung, ihre Möglichkeiten voll auszuschöpfen, weltweit "Good Governance“, also gute Regierungsführung, durchzusetzen. „Die UN sollte sich auch als eine Lobby für die Modernisierung der Landwirtschaft und für eine nachhaltige Bewirtschaftung verstehen, um den Hunger zu bekämpfen und gleichzeitig den Ressourcen- und Umweltschutz sicherzustellen“, forderte Sonnleitner.


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Gerade in den Entwicklungsländern müsste die Landwirtschaft wieder ins Zentrum der Politik gestellt werden, damit sich die ländlichen Räume zu Impulsgebern für Wachstum und Wohlstand entwickeln könnten. Weltweit gelte es, die Agrarforschung zu stärken. Für eine erfolgreiche und nachhaltige Landwirtschaft sei es besonders in den Entwicklungsländern wichtig, den Bäuerinnen und Bauern Zugang zu Land und Eigentum zu sichern sowie die ländlichen Infrastrukturen zu verbessern.


Ein besserer Zugang zu den Agrarmärkten und die Möglichkeit, „auf Augenhöhe“ mit Vermarktern und Verarbeitern verhandeln zu können, könne erreicht werden, wenn sich die Bauern in Erzeugergemeinschaften und berufsständischen Vertretungen selbst organisierten. Für alle Bauernfamilien weltweit sei eine gute Ausbildung und stetige Weiterbildung enorm wichtig, um ihre Betriebe wirtschaftlich, effizient und ressourcenschonend führen zu können. An die Abnehmer und Verarbeiter landwirtschaftlicher Produkte wie an die Verbraucher gerichtet, erklärte Sonnleitner, dass die "Bauernfamilien für die erzeugten Nahrungsmittel faire und dem Wert entsprechende Preise bekommen müssen".


Mehr Beachtung für Familienbetriebe gefordert


„Familienbetriebe sind die Fundamente, auf die die Gemeinsame Agrarpolitik gebaut wurde“, erklärte EU-Agrarkommissar Dr. Dacian Cioloş zum Jahr des landwirtschaftlichen Familienbetriebes in Brüssel. Mehr als 95 % der EU-Agrarbetriebe seien familiengeführt. Mit ihrer Vielfalt sicherten sie nicht nur eine rentable Nahrungsmittelerzeugung, sondern bewahrten gleichzeitig das Landleben und die ländlichen Gemeinden ebenso wie die natürlichen Ressourcen und die Artenvielfalt.


Cioloş richtet an diesem Freitag eine Konferenz zum Thema landwirtschaftliche Familienbetriebe aus. Redner sind unter anderem der Generaldirektor der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), José Graziano da Silva, der Präsident des Ausschusses der ländlichen Genossenschaften (COGECA), Christian Pèes, sowie der Gründer der Slowfood-Bewegung, Carlo Petrini.


Ostendorff begrüßt Wahl


"Ich begrüße die Entscheidung der UN, einen Sonderbotschafter für bäuerliche Landwirtschaft zu ernennen und gratuliere Gerd Sonnleitner zu dieser verantwortungsvollen und herausfordernden Position. Seine Aufgabe besteht nun darin, die Interessen aller Bäuerinnen und Bauern gegen die Agrarlobby zu vertreten." Das sagte der Agrarsprecher der Grünen, Friedrich Ostendorff, am Montag.



Er forderte Sonnleitner auf, alle mit diesem Amt verbundenen Möglichkeiten zu nutzten, um sich für die bäuerlichen Betriebe in Deutschland, in Europa und weltweit zu engagieren. Dazu gehöre die Auseinandersetzung mit nicht-landwirtschaftlichen Investoren, mit industriellen Agrarstrukturen und mit der um sich greifenden Monopolisierung der Landwirtschaft durch Agrokonzerne. "Nicht zuletzt die irrsinnige Exportorientierung der deutschen Fleischindustrie, die durch die Bundesregierung mitgetragen wird, greift in heimische Märkte in Schwellenländern ein und zerstört bäuerliche Strukturen vor Ort", so Ostendorff weiter. Diese Entwicklungen müssten gestoppt werden, um der Bedeutung einer von Bauernfamilien getragenen Landwirtschaft für die Überwindung von Hunger und Armut gerecht zu werden. (ad)

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