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Trockenheit wird zusehends zum Problem

Die trockene Witterung der vergangenen Wochen macht der Landwirtschaft zunehmend zu schaffen. Das Pflanzenwachstum auf Acker und Grünland ist deutlich gebremst. Nach Angaben der Landwirtschaftskammer Niedersachen zeigt der Raps auf nicht beregneten Standorten stellenweise bereits erschlaffte Pflanzen und abgeworfene Knospen. Auch Getreide leidet zum Teil unter Trockenstress, u.a.

Lesezeit: 4 Minuten

Die trockene Witterung der vergangenen Wochen macht der Landwirtschaft zunehmend zu schaffen. Das Pflanzenwachstum auf Acker und Grünland ist deutlich gebremst. Nach Angaben der Landwirtschaftskammer Niedersachen zeigt der Raps auf nicht beregneten Standorten stellenweise bereits erschlaffte Pflanzen und abgeworfene Knospen. Auch Getreide leidet zum Teil unter Trockenstress, u.a. erkennbar an ausgedünnten und aufgehellten Flächen in den Beständen. Vor allem Wintergetreide ist von den fehlenden Niederschlägen der vergangenen Wochen betroffen. Gerste reduziert mancherorts ihre unteren Blätter. Die Wasserknappheit führt dazu, dass die Pflanzen weniger Ähren ausbilden. Damit fehlt auch hier die Grundlage für den Ertrag, so die Kammer.

 

Doch nicht nur der Wasserhaushalt der Kulturen gerät durch den ausbleibenden Regen unter Druck. Durch die anhaltende Trockenheit kann bereits ausgebrachter Dünger nicht ausreichend an die Wurzeln gelangen und von den Pflanzen aufgenommen werden. Erste Anzeichen von Stickstoffmangel sind daher in einigen Getreidebeständen bereits sichtbar.

 

Schlüsse auf die zu erwartenden Erträge will die Kammer noch nicht ziehen. Das macht dagegen der DBV. Eine Blitzumfrage des Bauernverbandes hat ergeben, dass  nach den bereits deutlich verringerten Ernteerwartungen beim Raps nun auch die Hoffnungen auf eine gute Getreideernte reduziert werden müssten.  Ertragsverluste seien insbesondere beim Raps jetzt schon unvermeidbar, heißt es. Auch auf den Wiesen seien die Folgen spürbar. So sei der erste Grünlandschnitt mit massiven Ertragsverlusten verbunden.


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Aus der Praxis: Gras wird knapp!


1,5 mm hat es in den ersten Maitagen im südöstlichen Harzvorland geregnet, ganze 14 mm fielen im April. "Viel zu wenig. Das Vierfache wäre normal gewesen", schildert Domenik Höfer, Geschäftsführer des Agrarbetriebes Beyernaumburg, der Mitteldeutschen Zeitung die besorgniserregende Situation auf den Feldern. Der Mais müsste längst zu sehen sein. Doch bei der Dürre liegen die Maiskörner einfach nur in der Erde oder sie sind vertrocknet. Der Raps braucht jetzt den Regen, damit er seine Schoten ausbildet. Die Zuckerrüben brauchen Wasser. Und auch das Getreide braucht Nässe, um noch ein Stück zu wachsen, ehe das Ährenschieben beginnt, erklärt der Landwirt weiter.




Besonders um die Versorgung der Kühe macht sich Höfer Sorgen. Eigentlich hat er genug angebaut, und der erste Grünschnitt in etwa 14 Tagen sollte die Silos wieder auffüllen. Doch das Wachstum ist derart gehemmt, dass dieser Plan wohl dieses Jahr nicht aufgeht. "Ich weiß, das im Nachbarbetrieb jetzt schon mit dem Grünschnitt begonnen wurde in der Hoffnung auf den Regen, und dass der zweite Aufwuchs dann besser ausfällt. Ich habe auch darüber nachgedacht und habe mich anders entschieden", sagt Höfer.




Was wird, wenn der Regen ausbleibt, will sich Höfer gar nicht ausmalen, schreibt die Mitteldeutsche weiter. "Mancher spricht ja heute schon von 50 % Verlusten. So schlimm wird es hoffentlich nicht kommen. Ich schätze, dass sich unser Betrieb auf ein Fünftel weniger Ertrag einstellen muss. Das ist schlimm genug", so Höfer. Dabei hatten gerade die Milchbauern auf ein besseres Jahr gehofft. "Die Milchpreise liegen gerade bei 33, 34 Cent pro Liter. Das ist ein Preis, bei dem man sagen kann, jetzt rechnet sich die Milchproduktion. Lange haben wir ja dafür gekämpft. Aber nun haben wir ein neues Problem", so der Landwirt. Aber das sei nun mal so, schließlich wirtschafte man ja unter freiem Himmel.




Dem Geschäftsführer der Agrargenossenschaft "Harzerland" in Schwenda, Henry Rößler, ergeht es nicht anders. Kahlfröste hatten hier dem Raps und dem Getreide im Winter stark zugesetzt. "Man konnte regelrecht zugucken, wie das Getreide durch den Frost vertrocknet ist, als keine Schneedecke die Saat mehr vorm Frost schützte. Und nun kommt noch dieses trockene Frühjahr dazu", so Rößler verbittert.  (ad)


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