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Trotz Risiko: Monsanto-Übernahme durch Bayer wäre eine Chance

Der Bayer-Konzern prüft eine Übernahme des – im Agrarbereich – konkurrierenden US-Unternehmens Monsanto. Nach Einschätzung der Süddeutschen Zeitung könnten sich die Leverkusener damit jede Menge Ärger ins Haus holen. Immerhin wird Monsanto weltweit wegen Glyphosat und gentechnisch veränderten Sorten angefeindet.

Lesezeit: 4 Minuten

Der Bayer-Konzern prüft eine Übernahme des – im Agrarbereich – konkurrierenden US-Unternehmens Monsanto. Nach Einschätzung der Süddeutschen Zeitung könnten sich die Leverkusener damit jede Menge Ärger ins Haus holen. Immerhin wird Monsanto weltweit wegen Glyphosat und gentechnisch veränderten Sorten angefeindet. Wohl nur wenige Unternehmen haben laut der SZ einen so schlechten Ruf wie die Firma aus St. Louis im US-Bundesstaat Missouri.


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Den Bayer-Plan hält die Zeitung daher im doppelten Sinn mutig. Sollte es den Leverkusenern gelingen, das Unternehmen zu kaufen, bekommen sie ein wirtschaftliches Problem. Monsanto ist teuer, die Übernahme könnte Bayer 60 Mrd. Dollar kosten, wie Fachleute schätzen. Viele Aktionäre halten das Vorhaben für eine Nummer zu groß; die Bayer-Aktie ist schon gefallen.


Mit der Übernahme macht sich Bayer aber auch zum Ziel von Aktivisten der globalen Umweltschützerszene. Bayer mache sich mit dem Monsanto-Plan zum Politikum. Kaum ein Thema sei in Deutschland emotional so besetzt wie das der Landwirtschaft und der Ernährung. Doch das Management setze ein Zeichen, mit der geplanten Übernahme bekenne es sich zu einer umstrittenen Technologie.


Das Kalkül von Bayer ist dagegen nüchtern, man will dabei sein und mitverdienen, wenn die Produkte erzeugt werden, die eine moderne Landwirtschaft braucht, stellt die Süddeutsche weiter fest. Der weltweite Bedarf nach Saatgut und Pflanzenschutzmitteln wird im gleichen Maße zunehmen wie die Bevölkerung wächst. Die Zahl der Erdbewohner wird bis 2050 voraussichtlich von heute sieben Milliarden auf zehn Milliarden Menschen steigen. Die Ackerflächen wachsen aber nicht mit. Der Klimawandel sorgt ebenfalls für Bedarf an neuen Pflanzen und Saaten, und diese Industrie sagt: Ohne die genetische Veränderung von Saatgut ist das nicht zu machen. Das ist für die Leverkusener ein Grund, mit Monsanto den Weltmarktführer auf diesem Gebiet zu kaufen.


Wie hoch die Erwartungen in diesem Markt sind, zeigt sich gerade in einem wilden Monopolyspiel der Branche, schreibt die Zeitung weiter. Pausenlos gebe es Versuche, Konkurrenten aufzukaufen, um im Wettbewerb Vorteile zu erlangen. Gerade wurde der Schweizer Agrarchemiekonzern Syngenta nach China verkauft. Das Geschäft mit Saatgut und Agrarchemie habe längst eine ähnliche geostrategische Bedeutung wie einst das mit dem Erdöl.


Verständlich sei die Kritik, dass ein Konzern Patente auf Pflanzen hält und als einziger Anbieter Saatgut und Pflanzenschutzmittel dafür anbiete. Aber deswegen sei die moderne Landwirtschaft nicht grundsätzlich falsch. Die in Deutschland verbreitete Vorstellung, die Erzeugung von Lebensmitteln für alle Menschen lasse sich mit den kleinbäuerlichen Mitteln des 19. Jahrhunderts erreichen, mag romantisch sein - haltbar sei sie nicht, so die SZ.


Es sei zu einfach, sich darauf zu beschränken, Monsanto als eine gewaltige Lebensmittelvergiftungsmaschine zu verteufeln. Die Welt müsse Strategien entwickeln, wie eine stetig steigende Bevölkerung ernährt werden kann.


Die Zeitung erinnert hier an die früheren Proteste gegen Genveränderungen in der Medizin. Die Stimmen seien heute verstummt. Es habe sich herumgesprochen, dass durch Genveränderung erzeugte Medikamente Menschenleben retten. Aber diese Industrie sei inzwischen aus Deutschland abgewandert. Sie wäre verjagt worden.


Der Plan von Bayer auf dem Feld der "grünen" Gentechnik biete eine Chance. Er wird die Debatte über Sinn und Unsinn der Genmanipulation von Pflanzen neu beleben, sind sich die Autoren sicher. Das sei gut und könne dazu führen, dass die Diskussion versachlicht wird. Sollte Bayer dies erreichen, wäre nicht nur dem Unternehmen geholfen, sondern auch dem Land.


Lesetipp:

tagesschau.de über "Monsanto - Die unbeliebteste Firma der Welt"


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