Vielen Unternehmen der Fleischindustrie in Rumänien droht das Aus. Einer aktuellen Analyse zufolge hat etwa jeder zweite Fleischverarbeiter in dem Balkanland unter den gegebenen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen keine Zukunft.
Wie das rumänische Finanzministerium unter Berufung auf eine Analyse des Bukarester Marktforschungsunternehmens „Coface Romania“ jetzt berichtete, steht die Hälfte der insgesamt 347 Fleischunternehmen mit zusammen rund 20 000 Arbeitsplätzen und einem Jahresumsatz von 3,2 Mrd Euro vor einem möglichen Bankrott. Für sie bestehe ein „hohes Risiko“ der Zahlungsunfähigkeit. Rund 23 % der Unternehmen wiesen ein „durchschnittliches Risiko“ im Hinblick auf eine mögliche Zahlungsunfähigkeit auf; während lediglich 27 % ein „geringes Risiko“ aufwiesen.
Allerdings stellen die Studienautoren auch fest, dass die Struktur der Branche stark konzentriert sei, denn auf 50 der etwa 350 Fleischbetriebe entfielen 90 % des gesamten Umsatzes. Als Hauptursache für die aktuelle Krise gaben die Branchenmanager gegenüber den Marktforschern die harte Auslandskonkurrenz an, vor allem durch Anbieter aus Polen und den Niederlanden. Zur Entlastung des Marktes verlangt die rumänische Fleischindustrie schon seit längerem von der Regierung die Senkung der Mehrwertsteuer für Fleisch und Fleischerzeugnisse von derzeit 24 % auf 5 %.