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VLI-Tagung: Nachhaltigkeit messbar machen

Am Donnerstag fand in Münster die Frühjahrstagung der Verbindungsstelle Landwirtschaft-Industrie(VLI) statt. In einer Podiumsdiskussion debattierten verschiedene Vertreter der Wertschöpfungskette über die Nachhaltigkeit in der Lebensmittelproduktion.

Lesezeit: 4 Minuten

Am Donnerstag fand in Münster die Frühjahrstagung der Verbindungsstelle Landwirtschaft-Industrie(VLI) statt. In einer Podiumsdiskussion debattierten verschiedene Vertreter der Wertschöpfungskette über die Nachhaltigkeit in der Lebensmittelproduktion. Die Podiumsteilnehmer sind sich einig: Es fehlt an vergleichbaren Maßstäben, um auch Optimierungen und Fortschritte in der Nachhaltigkeitsdebatte kommunizierbar zu machen.

 

Nachhaltigkeit wird in der Wertschöpfungskette als Differenzierungsmerkmal gesehen und häufig als Marketinginstrument genutzt. Dennoch kann der Verbraucher mit dem Begriff nur selten etwas anfangen. "Alle Partner der Kette müssen zusammenarbeiten, nur so kann Nachhaltigkeit funktionieren und transparent gemacht werden. Es wird immer wichtiger in der Wertschöpfungskette von „Saatgut zu Fastfood“ Brücken zu bauen", betonte Moderator Anselm Elles (AFC Management Consulting AG) zu Beginn der Diskussionsrunde.

 

Neben den Landwirten Carsten Abenhardt (Möhrenanbau in Datteln) und Stefan Teepker (Landwirtschaft Teepker in Handrup) beteiligte sich Jaqueline Walter von Arla Foods Deutschland und Benjamin Baykal von der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) an der Diskussion zur Nachhaltigkeit. Viele Erörterungen der Podiumsteilnehmer und Gästen äußerten Wünsche sowie Kritik am Handel. Der eingeladene Dr. Ludger Brehloh (REWE Group), der die Sicht des Lebensmittelhandels einbringen sollte, war aufgrund einer kurzfristigen Einladung durch Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner zum Thema Tierwohllabel, verhindert.


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Jeder definiert „Nachhaltigkeit“ anders


Nach einer Forsa-Umfrage aus 2016 ist Menschen eine nachhaltige Produktion von Lebensmittel wichtig. Vor allem die Themenfelder Tierhaltung und Tierwohl sowie Lebensmittel-Inhaltsstoffe und „Pestizide“ sind bei Verbrauchern besonders im Fokus. Doch was bedeutet Nachhaltigkeit eigentlich? Es gibt keine eindeutige Definition. „Würden hundert Passanten gefragt werden, was für sie eine nachhaltige Landwirtschaft ist, gibt es hundert unterschiedliche Antworten“, ist sich Landwirt Teepker sicher.


Maßstäbe und Indikatoren müssen her


Nachhaltigkeit muss messbar werden. „Wir sind besser als unser Image ist“, ertönte es aus dem Publikum. Die Branche sollte darauf drängen, einheitliche, messbare Indikatoren einzuführen. Nur so könnten nachhaltige Optimierungen entlang der gesamten Kette kommuniziert werden.

 

Den Lebensmittelerzeugern der Runde liegt es zudem am Herzen, konstante Rahmenbedingungen vorzufinden. „Wie sollen wir nachhaltig produzieren, wenn Rahmenbedingungen währenddessen verändert werden“, appellierte Schweine- und Hähnchenmäster Teepker an Politik und Handel. Die Kosten für die Umstellungen bleibt auf den Landwirten selbst hängen. Diskussionen müssen entlang der gesamten Wertschöpfungskette stattfinden.




 365 Tage im Jahr eine gesicherte Warenverfügbarkeit- Ist das nachhaltig?


Der Geschäftsführer der Abenhardt GmbH & Co. KG sieht für seinen Betrieb in der regionalen und ökologischen Möhren-Vermarktung die Zukunft. Durch den Einsatz verschiedener Sorten ergibt sich ein großes Erntefenster von Ende Juni bis kurz vor Weihnachten. Der Handel fordert von dem Familienunternehmen eine Versorgungssicherheit von 365 Tagen im Jahr. „Trotz langer Erntezeiten können die Biomöhren dann auch schon mal aus Westeuropa oder Israel kommen“, erklärte Abenhardt. Die Frage ist, inwieweit das unter den Begriff der Nachhaltigkeit fallen kann. Für den Möhrenproduzenten ist es darüber hinaus nachhaltig, auch nur so viel zu ernten, wie der Handel verlangt.




Große Herausforderung ist die Überzeugungskraft


Für Walter ist Arla als Genossenschaft in der vorteilhaften Situation von der „Kuh zum Konsumenten“ die gesamte Wertschöpfungskette abdecken zu können. Für sie ist Nachhaltigkeit nicht immer das Große. „Es fängt auch bei uns im Unternehmen mit kleinen Dingen, wie beispielsweise der richtigen Mülltrennung an“, sagte Walter. Die größte Herausforderung in dieser Thematik sei es, aus Überzeugung nachhaltig zu handeln und diesen Benefit auch zu vermarkten.




VLI verleiht Tilo Freiherr von Wilmowsky-Preis an Prof. Dr. Kalm


Im Rahmen der Frühjahrstagung verlieh die Verbindungsstelle Landwirtschaft-Industrie zum sechsten Mal ihren Tilo Freiherr von Wilmowsky-Preis an eine Persönlichkeit, die sich um das deutsche Agribusiness verdient gemacht hat. Preisträger ist in diesem Jahr Prof. Dr. Ernst Kalm, der für sein außerordentliches Engagement vor allem im Bereich der Tierzucht und Tierhaltung geehrt wurde.

Der VLI-Vorsitzende Dr. Thomas Kirchberg überreichte dem Preisträger eine Urkunde und einen Scheck über 5.000 €. Der VLI-Ehrenpreis wird jährlich im Frühjahr verliehen. Weitere Preisträger der vergangenen Jahre waren Gerd Sonnleitner, Prof. Dr. Stefan Tangermann, Philip von dem Bussche,  Manfred Nüssel und Prof. Dr. Dr. h.c. Wolfgang Friedt.

 

Die VLI versteht sich als bundesweite Plattform für den Dialog zwischen Landwirtschaft und Industrie. Sie repräsentiert nicht nur einzelne Sektoren des Agribusiness, sondern diesen großen Wirtschaftsbereich in seiner Gesamtheit inklusive Nachwachsende Rohstoffe und Forstwirtschaft. Als „Runder Tisch“ in Ergänzung zur klassischen Verbandsarbeit ist sie das Forum für die Entscheider im deutschen Agribusiness.

 

 

 

 

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