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Massentirhaltung

WDR Markt: Gute Gründe für die Massentierhaltung

Die Mehrheit der Verrbaucher spricht sich gegen eine Massentierhaltung aus, kauft jedoch weiterhin billig ein. Doch die Massentierhaltung wird auch in Zukunft notwendig sein.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Mehrheit der Verbraucher ist klar gegen die Massentierhaltung, macht sich aber keine Gedanken, was das eigentlich ist und kauft weiter billig ein. Ohne Massentierhaltung geht es jedoch nicht. Sie wird in Zukunft eine Notwendigkeit sein, so der Tenor der WDR-Sendung „Markt“, die am vergangenen Montag ausgestrahlt wurde.

 

In der Rubrik „Gegen den Strich“ argumentieren die Reporter bewusst gegen landläufige Vorurteile und besuchen dazu zunächst Schweinemäster Hans-Heinrich Meyer. Er hält 5000 Schweine und spricht offen über die Haltung und seinen Frust, permanent von Gegnern moderner Landwirtschaft angegriffen zu werden.


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Hoftierarzt Dr. Manfred Stein zeigt den Zuschauern hierbei, welche Medikamente er einsetzt und welche Behandlung konkret bei fünf Schweinen auf dem Betrieb Meyer notwendig war. Dank Antibiotika sind alle Tiere wieder fit. Statt unkontrolliertem Masseneinsatz der Medikamente, wie von den Kritikern immer wieder angeführt, wird dem Zuschauer klar vermittelt, dass nur gezielt behandelt und alles dokumentiert wird. Die Landwirte hätten vielmehr Angst vor Verstößen, weil dann sofort der Amtstierarzt käme, so Dr. Stein.

 

Kritiker, darunter aktuell auch viele grüne Länderagrarminister, sehen im Ökolandbau die Lösung. Wie die Autoren jedoch feststellen, sind die freilaufenden Tiere in der Biohaltung viel mehr Krankheitserregern ausgesetzt, als diejenigen im Stall. Da die Biobauern aber nicht so behandeln dürfen wie ihre konventionellen Berufskollegen, bleiben die Tiere krank, werden so geschlachtet oder verenden häufiger.


Alles auf Bio umstellen geht überhaupt nicht


Interessant ist auch die Gegenüberstellung des Flächenverbrauchs beider Systeme. Ein konventionelles Schwein braucht im Stall 1 m2 Platz und 400 kg Futter, bis es geschlachtet ist. In Deutschland werden im Jahr fast 60 Mio. Schweine aufgezogen und geschlachtet. An Platz sind hierfür 8 % der Fläche Deutschlands oder 16 % der landwirtschaftlich nutzbaren Fläche unseres Landes nötig.


Wenn alle Schweine in Deutschland gemäß ökologischer Richtlinien gehalten würden, muss Ökofutter eingesetzt werden, das benötigt die doppelte Fläche; und die Erträge sind viel niedriger. Das bedeutet, allein für die Bioschweine benötigt man 1/3 der Landwirtschaftsfläche, 16 % Deutschlands. Noch gar nicht eingerechnet ist, dass die Bioschweine selbst den doppelten Platz zum leben brauchen. Hinzu kommen die anderen Tierarten und landwirtschaftlichen Kulturen. Und wie schnell das Geld beim reinen Bioeinkauf weg wäre, ist vielen Kritikern offenbar auch nicht klar, wie der Beitrag schön herausarbeitet.

 

Das Massentierhaltung zukunftsfähig ist, zeigt schließlich ein Besuch bei den Versuchsställen der Uni Wageningen. Hier werden tausende Schweine in einem neuen Stallsystem mit etwas Auslauf gehalten. Das Ergebnis: Die Tiere sind gesünder und wachsen um 10 % schneller. Auch bei der Massenhühnerhaltung zeigt ein neu entwickeltes Rondell klare Vorteile: Weniger Verluste, Medikamente und Kanibalismus.

 

Experten sind sich daher einig, dass die Massentierhaltung weiterentwickelt werden muss und es hierfür keine Alternative gibt. Geforscht wird etwa an der Tierhaltung in der Stadt sowie an neuen Stallkonzepten. Ohne Fleisch werde es jedenfalls nicht gehen, der Konsum steigt derzeit immer weiter, heißt es abschließend in dem sehenswerten Bericht. (ad)


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