Der US-amerikanische Chemiekonzern Dow Chemical prüft offenbar einen vollständigen oder teilweisen Verkauf seiner Pflanzenschutzmittel-Sparte Dow Agrosciene. Wie das Handelsblatt berichtet, habe die Agrosparte einen Wert von 7 - 10 Mrd. Dollar. Als nahe liegendste Käufer wären derzeit Syngenta und Bayer im Gespräch, wobei Bayer aktuell noch gut 13 Mrd. Euro Netto-Finanzschulden drücken. Die Leverkusener müssten für den Kauf von Dow-Agro vermutlich das Kunststoffgeschäft Bayer Material Science (BMS)veräußern. Bessere Chancen räumen Insider laut dem Handelsblatt dagegen dem Schweizer Unternehmen Syngenta ein, das bereits mit Dow zusammenarbeitet. Den US-Firmen Dupont und Monsanto wird dagegen aufgrund kartellrechtlicher Hürden kein großer Erfolg eingeräumt, heißt es weiter. Zudem setze Monsanto mehr auf das Saatgutgeschäft. Auch BASF sei als Käufer unwahrscheinlich, meint die Zeitung, da der Konzern erst die Übernahme von Ciba verdauen müsse. Insgesamt sei das Pflanzenschutzmittelgeschäft aber eine lohnende Investition. Die sechs führenden Anbieter hätten 2008 im Schnitt rund 50 % Gewinnzuwachs verbucht. Auslöser für einen möglichen Verkauf der Dow-Agrosparte sind die erheblichen Finanzierungsprobleme des amerikanischen Chemiekonzerns im Zusammenhang mit der geplanten gut 15 Mrd. Dollar teuren Übernahme des Spezialchemieherstellers Rohm & Haas.
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