Das Geflügelunternehmen Wiesenhof will seinen Geflügelschlachthof in Wietzen, Kreis Nienburg, modernisieren und dabei gleichzeitig von heute 130 000 Schlachttieren pro Tag auf 250 000 erweitern. Wie der NDR berichtet, hat Wiesenhof dazu bereits ein umweltrechtliches Genehmigungsverfahren bei der Gewerbeaufsicht Hannover beantragt. Dazu soll die Schlachtung in dem bestehenden Betrieb eingestellt und eine neue Anlage gebaut werden.
Das Unternehmen weist aber ausdrücklich darauf hin, dass es sich lediglich um eine Modernisierung handelt. "Die neue Schlachtanlage ist aufgrund des neuesten technologischen Standards in der Lage, saisonale Schwankungen besser abfedern zu können", sagte eine Sprecherin dem Sender am Donnerstag. Die durchschnittliche Schlachtmenge soll dabei unverändert bleiben. "Vor diesem Hintergrund werden auch keine neuen Ställe benötigt", hieß es .
Befürchtungen, dass es angesichts des nur 60 km entfernten Großschlachthofs der Rothkötter-Gruppe in Wietze (Kreis Celle) zu einem noch größeren Verdrängungswettbewerb zulasten der Landwirte kommen könnte, sieht Wiesenhof nicht, da man nicht mehr Schlachttiere zerlegen werde als heute. Produktionsbeginn könnte Anfang 2014 sein, vorausgesetzt es kommt nicht wie im Kreis Celle zu Klagen von Anwohnern und langwierigen Prozessen. Die Gegner des Neubaus befürchten eine Zunahme des Verkehrs und die Ansiedlung neuer Mastbetriebe.
Bis Anfang August haben Bürger noch Gelegenheit, schriftliche Einwendungen zu erheben. Einen Monat später wird es dann eine öffentliche Erörterung der Einwände geben. Die Antragsunterlagen liegen beim Gewerbeaufsichtsamt und der Samtgemeinde Marklohe öffentlich aus. (ad)
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