Die Zuckerrübe ist noch immer die mit großem Abstand rentabelste Ackerfrucht, auch wenn der Deckungsbeitrag je Hektar gegenüber 2005 um 700 Euro auf heute rund 2 000 Euro gesunken ist. Das hat der baden-württembergische Landwirtschaftsminister Peter Hauk vergangene Woche bei der Kuratoriumstagung der süddeutschen Zuckerwirtschaft in Öhringen erklärt.
Nach Einschätzung des Ressortchefs war und ist der Rübenanbau in wirtschaftlicher Hinsicht "ein wichtiger Produktionszweig vieler Ackerbaubetriebe und bestimmter Regionen". Durch die Reform der Zuckermarktordnung wurde die Anbaufläche nach Angaben des Ministers seit 2005 in der gesamten EU von rund 2,2 Mio. ha auf 1,5 Mio. ha verkleinert.
Im Zuge des Umstrukturierungsplans wurden die Quoten um 5,8 Mio. t auf 14 Mio. t verringert. Die deutschen Zuckerquoten belaufen sich derzeit auf insgesamt etwa 2,9 Mio. t, woran Baden-Württemberg einen Anteil von 5 % hat. Die Zuckerrübenlieferrechte für die baden-württembergischen Rübenerzeuger wurden von 1,18 Mio. t Zuckerrüben auf knapp 1 Mio. t zurückgeführt.
Die Anbaufläche wurde Hauk zufolge seit 2005 um rund 10 % reduziert. Das sei keine einfache Lage für die Zuckerrübenanbauer, unterstrich der Ressortchef. Die Zuckerwirtschaft habe sich den Herausforderungen, die durch die Liberalisierung der Märkte und durch die Reform der Zuckermarktordnung entstanden seien, gestellt und diese Änderungen genutzt, um sich für den Wettbewerb neu zu positionieren. Wichtige Bestandteile einer wettbewerbsfähigen Zuckererzeugung seien kürzere Transportwege und ein effizienter Einsatz aller Produktionsfaktoren sowie eine ständige Fortbildung, die Nutzung des technischen Fortschritts, die Marktbeobachtung und die Ausrichtung der Produktion am Markt.
Teilweise über 100 t Rüben pro Hektar (21.1.2010) Kampagne 2009 mit Rekord-Rüben- und Zuckererträgen (14.1.2010)