Das geplante Freihandelsabkommen zwischen der EU und Japan (JEFTA) dürfte den europäischen Agrarexport kräftig ankurbeln. Die Vertragspartner einigten sich auf deutlich niedrigere Einfuhrzölle, zum Teil sogar auf einen Nullzoll:
- Bei Schweinefleisch sinkt der Einfuhrzoll z.B. von heute 19% in zehn Jahren schrittweise auf durchschnittlich gut 4%.
- Innerhalb von 15 Jahren werden die Zölle für Hartkäse von 29,8% vollständig abgebaut.
- Für Rindfleisch sinkt der Importzoll in 15 Jahren von 38,5% auf 9%.
Die EU rechnet durch JEFTA mit einer Zunahme des Handels mit Fernost um ein Drittel. Das sind rosige Aussichten für die deutsche Agrarbranche, meint der Geschäftsführer des Milch- industrieverbandes, Eckhard Heuser: „Der Kompromiss ist gut für deutsche Milcherzeuger, deutsche Molkereien und Außenhändler.“ Japan habe mit über 125 Mio. Menschen einen hohen Bedarf an Milchprodukten. Gleichzeitig sei die Eigen- erzeugung mit 7,5 Mio. 0t Milch recht niedrig und der Importbedarf steige. „Solche Abkommen machen Spaß“, meint Heuser. Er tritt aber auch auf die Euphoriebremse, denn noch sei JEFTA nicht in trockenen Tüchern.
In der Tat sind sich nach vier Jahren Verhandlung die Partner bisher nur grundsätzlich einig. Viele Details müssen jedoch noch ausverhandelt werden, heißt es. Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker erwartet dabei aber keine Schwierigkeiten mehr. Wenn es nach seinem Plan läuft, tritt JEFTA 2019 in Kraft.