Die Stimmung am Schweinemarkt hat sich spürbar verbessert. Die Notierung hat es erstmals seit fast einem Jahr wieder über die Marke von 1,50 € geschafft.Das Angebot ist überschaubar, weil Stückzahlen und Schlachtgewichte zum Sommer hin etwas sinken. Viel entscheidender ist aber, dass die Nachfrage nach Schweinefleisch endlich wieder angesprungen ist. Dafür gibt im Wesentlichen zwei Gründe:
- Im Inland hat das Grillgeschäft Fahrt aufgenommen. Dass das Wetter zuletzt nicht immer mitspielte, stört echte Grill- und Fußball-Fans kaum.
- Der Export brummt. Vor allem Chinas Bedarf ist kaum zu decken. Mittlerweise gehen auch höherwertige Teilstücke ins Reich der Mitte. Beobachter meinen, dass der China-Effekt unser Preisniveau um 10 bis 15 Cent pro kg SG angehoben hat.
Auch weiterhin ist mit einem stabilen Umfeld zu rechnen. Denn der von der EU-Kommission ermittelte Abbau der europäischen Sauenbestände wird sich erst im dritten und vierten Quartal richtig bemerkbar machen. „In den kommenden Wochen können wir die Marke von 1,60 € knacken“, meint ein Marktexperte.
Die Bäume wachsen allerdings auch nicht in den Himmel. In der Urlaubszeit ab Juli schwächelt die Fleischnachfrage oft. Außerdem sei der Drittlandexport sehr preissensibel, geben Schlachter zu bedenken.
Das stimmt, allerdings steigen bei unseren Hauptwettbewerbern Kanada und USA die Schweinepreise derzeit auch spürbar an.
