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Viele hoffen auf 2019

Lesezeit: 3 Minuten

Die Getreidepreise treten auf der Stelle. Denn die kleine Ernte ist eingepreist, und für Spielraum nach oben fehlen Impulse vom Export. Das dürfte sich ändern, meinen Optimisten.


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Etliche Landwirte haben in den letzten Wochen einen Teil ihrer eingelagerten Getreideernte verkauft. Und zwar aus guten Gründen: Für Pachten und Betriebsmittel wird frisches Geld gebraucht. Zudem werden bei der Fremdlagerung spätestens ab November Gebühren fällig.


Einige Erzeuger hat angesichts der stagnierenden, teils sogar ermäßigten Preise vermutlich auch der Mut verlassen, noch länger auf Aufschläge zu warten. Das heißt aber nicht, alle Landwirte hätten die Saison 2018/19 schon abgehakt. Im Gegenteil: Beobachter gehen von relativ großen unverkauften Vorräten in Erzeugerhand aus.


Nachfrage enttäuscht:

Die Chancen für attraktive Verkaufsmöglichkeiten vor dem Jahreswechsel bezeichnen die meisten Analysten allerdings als gering. Dafür sei die Nachfrage einfach zu ruhig, heißt es. Und in der Tat:


  • Die heimischen Mühlen verarbeiten immer noch Kontraktgetreide, dass sie vor, während oder kurz nach der Ernte 2018 gekauft haben. Man sei bis ins erste Quartal 2019 hinein gut versorgt, heißt es aus Branchenkreisen. Das gelte auch für Spitzenqualitäten.
  • Mischfutterhersteller ergänzen ihre Rohstoffvorräte hingegen nach wie vor stetig. „Aber der Schwung ist derzeit etwas raus“, berichtet ein westdeutscher Makler. Dies dürfte zum einen der Angst vor einem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest bzw. vor den dann drohenden Folgen fürs Mischfuttergeschäft geschuldet sein. Zum anderen deckelt derzeit aber auch relativ günstiger Drittlandmais (vgl. Übersicht) die Preise für hiesiges Getreide.
  • Von sehr regen Exporten kann bei EU-Getreide ebenfalls keine Rede sein. Brüssel beziffert die Weizenausfuhren in Drittländer (inkl. Mehl in Getreideäquivalent und Durum) bis Mitte November 2019 nur auf knapp 6,5 Mio. t. Das ist ein Minus von 25 % gegenüber dem Vorjahr. Bei Futtergerste und Gerstenmalz klaffen Lücken von -6 bzw. -8 % gegenüber Juli bis November 2017.


Dass unser Export nicht brummt, liegt in erster Linie an der Konkurrenz aus Schwarzmeerstaaten. „Vor allem Russland macht uns schwer zu schaffen“, bestätigt ein Großhändler. Beobachter gehen aber nicht davon aus, dass das so bleibt. Auch in Russland ist die Ernte klein ausgefallen. Zudem gehen im Winter die Verladungen in Osteuropa vermutlich zurück.


Hoffnungen ruhen auf 2019:

Dass in Nordafrika, dem Nahen und Mittleren Osten noch erhebliche Versorgungslücken zu stopfen sind, ist auch der EU-Kommission bewusst. Sie erwartet insgesamt 2018/19 Drittlandexporte von gut 21 Mio. t Weizen und 10,9 Mio. t Grobgetreide (hauptsächlich Gerste). Damit diese Mengen erreicht werden, müssten die Ausfuhren allerdings schon bald in Fahrt kommen.


Noch ist das nichts als Spekulation, aber wenn es so kommt, dürfte es bei den Erzeugerpreisen wieder Luft nach oben geben. Das gilt nicht nur für die Einzugsgebiete der exportstarken Seehäfen Hamburg und Rostock, sondern auch für andere Standorte.


Die heimischen Verarbeiter mögen ja vorläufig mit passenden Getreidequalitäten versorgt sein. „Ich erwarte aber schon im ersten Quartal 2019 vermehrte Anschlusskäufe“, sagt ein Makler. Wenn dann gleichzeitig Exporteure stärker nach Brotweizen und Futtergerste suchen, müssen auch hiesige Verarbeiter ihre Preisbremse im Einkauf lösen. Darauf sollten Landwirte allerdings nur mit überschaubaren Mengen warten.


Kontakt:


joerg. mennerich@topagrar.com

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