Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Sonstiges

Stilllegung 2024 Agrardiesel-Debatte Bürokratieabbau

topplus Aus dem Heft

War es das schon?

Lesezeit: 3 Minuten

Die Getreidenotierungen haben deutlich nachgegeben. Optimisten hoffen noch auf anregende Impulse. Aber etliche Abnehmer spekulieren bereits auf eine frühe und reichliche Ernte 2019.


Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Das hat nicht nur Erzeuger kalt erwischt: Die Getreidepreise haben Ende Februar/Anfang März 2019 plötzlich den Rückwärtsgang eingelegt. Besonders die Gerste (Futter- und Braugerste) musste auf der Erzeugerstufe kräftige Abzüge hinnehmen, aber auch bei Weizen, Mais und Co. standen die Preissignale bis zuletzt eher auf abwärts als auf stabil. Wie ist das zu erklären? Und wie sollen Landwirte, die noch unverkauftes Getreide lagern, jetzt reagieren?


Panik wäre völlig falsch


Die meisten Betriebsleiter verzichten derzeit auf umfangreiche Verkäufe. Das dürfte die richtige Entscheidung sein, denn zumindest teilweise ist die derzeitige Flaute hausgemacht. Viele Händler hatten z.B. spekuliert, ein lebhafteres Drittlandgeschäft würde den Preisen schon zu Beginn des Jahres 2019 kräftigen Auftrieb geben. Dafür haben sie sich passende Partien „in die Bücher genommen“, aber aus heutiger Sicht zuviel gezahlt. Das versuchen sie durch krasse Abschläge wettzumachen.


Einige Händler sind dabei aber weit übers Ziel hinausgeschossen und haben die Abgabebereitschaft der Bauern fast völlig zum Erliegen gebracht. Beobachter rechnen deshalb mit einer Gegenbewegung, also Preiskorrekturen nach oben. Wann, wie kräftig und wie nachhaltig diese ausfallen werden, könne man nicht sagen, heißt es. Das Geschäft werde aber auf jeden Fall noch wieder etwas besser in Gang kommen:


  • Die heimischen Verarbeiter müssen bald weitere Anschlusskäufe tätigen. Das gilt nicht nur für den Mischfuttersektor, der seine Läger ohnehin relativ stetig auffüllt, sondern auch für die deutschen Müller. Diese seien allerdings in erster Linie an Standardweizen und -roggen interessiert, berichten Makler. Prämien für Spitzenqualitäten würden derzeit kaum ausgelobt.
  • Analysten haben die Erwartungen an das Drittlandgeschäft zwar heruntergeschraubt, aber nicht auf Null. In den Seehäfen Hamburg und Rostock werden nach wie vor Schiffe beladen, z. B. mit Weizen für Lieferungen nach Nordafrika sowie in den Nahen und Mittleren Osten. Auch bei Gerste sehen Händler durchaus Chancen, in Drittländern zum Zuge zu kommen. Nicht nur bei uns gehen die Getreidevorräte zurück, sondern auch bei anderen wichtigen Exporteuren (s. Übers. unten).


Nehmen Sie Gute Offerten mit


Für eine Preiskorrektur nach oben auf der Erzeugerstufe spricht auch die Tatsache, dass hier die Abschläge viel kräftiger ausgefallen sind als auf der Großhandelsstufe. Im Süden und Südosten werden Landwirten z.B. für Futtergerste magere 155 bis 165 €/t genannt, während der dortige Großhandel noch 190 bis knapp unter 200 €/t notiert. Diese Differenz halten viele Marktkenner für überzogen.


Wenn Ihr Handelspartner seine Offerten aufbessert, sollte Sie das allerdings nicht verleiten, auf durchgehend anziehende Preise zu spekulieren. Und vor dem Überlagern von alterntigem Getreide ins nächste Wirtschaftsjahr raten ohnehin nicht nur Skeptiker ab. Nicht nur, weil Müller die Partien ablehnen könnten, sondern vor allem wegen der Gefahr, dann eventuell noch weniger zu erlösen als jetzt.


Der Internationale Getreiderat rechnet 2019/20 mit einem größeren Angebot an Brot- und Futtergetreide. Bei uns und in nahezu allen anderen wichtigen Getreideanbauregionen der EU sowie Osteuropas sind die Wintergetreideflächen ausgeweitet worden und gut durch den Winter gekommen. Je näher die Ernte 2019 bei weiterhin guten Vegetationsbedingungen rückt, desto wahrscheinlicher werden also gewisse Preisschwächen. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass der Bedarf steigt.


joerg.mennerich@topagrar.com

Die Redaktion empfiehlt

top + Letzte Chance: Nur noch bis zum 01.04.24

3 Monate top agrar Digital + 2 Wintermützen GRATIS

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.