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Zuckermarkt bald im Aufwind?

Lesezeit: 3 Minuten

Mit dem Ende der Quote sind die Zuckerpreise in der EU massiv eingebrochen. Optimisten hoffen aber, dass sich der Markt bald wieder fängt.


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Bei nur 24 bis 25 €/t rechnen sich Zuckerrüben für mich nicht“, sagt ein niedersächsischer Rübenanbauer. Und viele Berufskollegen aus anderen Bundesländern hadern ebenfalls mit ihrem Schicksal. 2017 endete die Zuckerquote, die Preise sind eingebrochen, und Skeptiker sehen noch kein Licht am Horizont. Im Gegensatz zu EU-Kommissar Hogan, für den die „Zeichen auf dem europäischen Zuckermarkt zunehmend auf Entspannung stehen“.


Angebot pendelt zurück.

Ob er damit richtig liegt, ist nicht sicher. Kurz nach Hogans Aussage drehten die Preise erneut ins Minus (vgl. Übersicht). Der jüngste Bericht des US-Agrarministeriums (USDA) spricht allerdings ebenfalls dafür, dass sich der Zuckermarkt auf ein neues Gleichgewicht einpendeln wird. Die Produktion soll demnach 2018/19 mit weltweit insgesamt knapp unter 186 Mio. t etwa 4% kleiner ausfallen als in der Saison 2017/18. Es gibt aber Unterschiede, z.B. bei den Top 5:


  • Indien, die Nr. 1 der Zuckerproduzenten, steigert die Erzeugung sogar um 5% auf 35,9 Mio. t. Gründe sind Anbauausdehnungen sowie Ertragssteigerungen wegen des vermehrten Einsatzes von Dünger und Pflanzenschutzmitteln.
  • Brasilien, der bisherige unangefochtene Spitzenreiter, drosselt die Zuckererzeugung um 21% auf 30,6 Mio. t. Dies ist niedrigeren Erträgen geschuldet. Überdies ist die Verwertung des Zuckerrohrs als Ethanolrohstoff derzeit lukrativer als die Zuckerproduktion zu Weltmarktpreisen.
  • Die EU bleibt auf Platz 3, aber die Erzeugung ist laut USDA mit 19,5 Mio. t etwa 7% kleiner als 2017/18. Trockenheit und Hitze haben die Erträge geschmälert.
  • Auf den Plätzen 4 und 5 folgen Thailand und China mit 13,8 Mio. t (-6%) bzw. 10,8 Mio. t (+5%).


Nachfrage steigt:

Der weltweite Verbrauch (ohne energetische Verwertung) soll laut USDA 2018/19 auf ca. 177 Mio. t steigen. Spitzenreiter sind dabei Indien (27,5 Mio. t), die EU (18,8 Mio. t), China (15,8 Mio. t), die USA (11 Mio. t) sowie Brasilien (10,7 Mio. t). Allerdings gibt es auch in diesem Punkt teils erhebliche regionale Unterschiede.


Das potenzielle Exportvolumen sehen die US-Analysten mit insgesamt 58 Mio. t sogar 6 Mio. t kleiner als das von 2017/18. Vor allem Brasilien muss mit -8,6 Mio. t kräftig Federn lassen. Andere Exporteure legen hingegen zu oder können ihr bisheriges Niveau annähernd verteidigen.


Die Prognose für die EU ist auch nicht so schlecht wie sie auf den ersten Blick erscheint. Das USDA prognostiziert zwar einen Ausfuhrrückgang um 17% gegenüber 2017/18. Aber die letzte Saison war wegen des abgestürzten EU-Preises und des relativ schwachen Euro für die Wettbewerbsfähigkeit unseres Zuckers auf dem Weltmarkt schon außergewöhnlich. Und in den Jahren davor bewegten sich die Zuckerausfuhren der Gemeinschaft zwischen 1,5 und 1,6 Mio. t. So düster sind die für 2018/19 prognostizierten 3 Mio. t also nicht.


Die Einfuhren in die EU sollen hingegen mit 1,5 Mio. t etwa auf dem Niveau der vorherigen Saison verharren, glaubt das USDA. Unsere Vorräte dürften bis zum Ende des aktuellen Zucker-Wirtschaftsjahres um rund ein Drittel auf 1,46 Mio. t abschmelzen. Damit drohen noch keine Engpässe. Aber je kleiner die Vorräte sind desto eher wird die Zuckerindustrie versuchen, Landwirte mit attraktiven Kontrakten für den Produktionszweig „Zuckerrübe“ zu begeistern.


Blick auf 2019/20:

Noch halten sich unsere Firmen hinsichtlich der künftigen Erzeugerpreise bedeckt. Aber Anbauervertreter aus den Niederlanden, Großbritannien, Frankreich und Belgien sollen in Brüssel angekündigt haben, die Zuckerrübenflächen für die nächste Kampagne um 5 bis 15% zu verkleinern. Davon wollen deutsche Verbände derzeit noch nichts wissen. „Aber wenn das Beispiel Schule macht, geht unsere Zuckererzeugung zurück“, sagt ein Branchenkenner. Das könne für Luft nach oben bei den Preisen sorgen.


Kontakt:joerg.mennerich@topagrar.com

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