Die Rapsfeldbestände in Europa sehen durchweg gut aus. Dennoch haben die Analysten von Strategie Grains ihre Prognose auf die kommende EU-Rapsernte aktuell um 500.000 Tonnen auf 21,56 Millionen Tonnen reduziert.
Ausschlaggebend waren die größeren Auswinterungsschäden in Polen. Darüber hinaus werden keine größeren Ausfälle erwartet, so dass die Ernteschätzung deutlich über dem Vorjahresergebnis bleibt.
In Frankreich haben die Rapsfeldbestände den bisherigen Winter gut überstanden.
Nach Angaben von Terres Inovia wird die Umbruchrate nach dem Winter nicht größer sein als üblich. Aber die Einschränkung der Anbaufläche von rund sieben Prozent gegenüber 2016 wird das Erntepotenzial deutlich limitieren. Genau wie in anderen Teilen Europas herrscht auch in Frankreich regional starke Trockenheit, die im weiteren Vegetationsverlauf zu Ertragseinbußen führen könnte.
Die deutsche Rapsernte wird von den Analysten der Oil World auf 5,1 Millionen Tonnen taxiert, das sind 500.000 Tonnen mehr als im Vorjahr. Mit der 0,8 Prozent größeren Anbaufläche steigt das Potenzial für eine umfangreichere Ernte.
Allerdings wird der eingeschränkte Einsatz von Pflanzenschutzmitteln immer wieder betont und der damit wachsende Ausfall durch Insektenbefall. Dies ist auch ein sehr großes Problem im Vereinigten Königreich. Dort soll die Winterrapsfläche auf den niedrigsten Stand seit 13 Jahren gesunken sein, auch aufgrund der Resignation der Anbauer vor dem Rapserdfloh. Demgegenüber wird in Polen eine größere Ernte erwartet. Die Analysten von Sparks Polska erwarten 2017 zwischen 2,7 und 2,8 Millionen Tonnen, nach den ungewöhnlich niedrigen 2,2 Millionen Tonnen im Vorjahr. AMI
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