Australiens Rindfleischexporteure haben 2018 deutlich mehr Ware ins Ausland verkaufen können als im Vorjahr. Laut Daten des nationalen Statistikbüros (ABS) stieg der Export um etwa 11 % auf annähernd 1,13 Mio t Frachtgewicht. Nur 2014 und 2015 war die Ausfuhrmenge noch größer; damals hatten die Folgen einer Dürre das Schlachtaufkommen und damit das Exportangebot so stark wie nie anschwellen lassen. Auch 2018 war laut Experten die lange Trockenheit in vielen Landesteilen für das größere Ausfuhrangebot verantwortlich; aufgrund des Futtermangels stiegen die Schlachtungen älterer Rinder nach ersten Schätzungen gegenüber 2017 um etwa 9 % auf 7,8 Millionen Stück.

Japan war im vergangenen Jahr einmal mehr der wichtigste Rindfleischkunde Australiens. Die Lieferungen dorthin nahmen um 8,0 % auf 316 000 t zu, obwohl auch der Konkurrent USA mehr Rindfleisch nach Nippon verkaufte. Größter Wachstumsmarkt blieb hingegen aufgrund der dort steigenden Nachfrage China. Die Verkäufe in die Volksrepublik legten im Vorjahresvergleich um die Hälfte auf 162 700 t zu, womit China auf Platz vier der Importeure von australischem Rindfleisch rangierte. Davor war Südkorea platziert, wohin der Export gegenüber 2017 um 14,5 % auf gut 170 000 t ausgeweitet werden konnte.

Größter Konkurrent auf dem Weltmarkt sind für die australischen Exporteure der Branchenorganisation Meat and Livestock Australia (MLA) zufolge die Vereinigten Staaten, die gleichzeitig aber auch zweitgrößter Kunde sind. Im vergangenen Jahr wurden in die USA 231 200 t Rindfleisch ausgeführt; das waren 1,2 % weniger als 2017. Als Grund dafür wurde die steigende US-Erzeugung genannt. Zudem lieferten die australischen Anbieter auch weniger Rindfleisch in die EU; die entsprechende Ausfuhrmenge sank um rund 12 % auf 15 500 t. Rückläufig waren auch die Verkäufe nach Taiwan und Hongkong.

Deutlich angestiegen sind neben den Rindfleisch- auch die Lebendrinderexporte Australiens. In den ersten elf Monaten 2018 lagen sie mit rund 1 Million Tiere um 27 % über der vergleichbaren Vorjahreszahl. Für 2019 rechnet die MLA sowohl bei Rindfleisch als auch bei Rindern mit einer Abnahme der Exportmengen zwischen 5 % und 7 %. Grund ist die erwartet geringere Produktion. AgE