Die Milchpreise in Deutschland und der EU haben sich 2018 von den Erlösen am Weltmarkt entkoppelt und im internationalen Vergleich ein überdurchschnittliches Niveau erreicht. Das erklärte Dr. Björn Börgermann am Mittwoch bei einem Pressegespräch der Exportgesellschaft GEFA.
Die Exporte Deutschlands von Milchprodukten sind seiner Statistik nach etwa auf dem Stand von 2017 stabil geblieben. Die Preise für Butter und Vollmilchpulver am Binnenmarkt hätten sich auf höherem Niveau behaupten können als am internationalen Markt. "Allerdings haben wir Marktanteile am internationalen Markt verloren. Die Zeiten der sehr hohen Butterpreise sind vorbei, das Niveau liegt jedoch höher als im langjährigen Durchschnitt", so Börgermann.
Die Ausfuhren von Käse und Magermilchpulver konnten die Molkereien etwas ausgeweiten. Gleichzeitig kam es bei anderen Produkten zu Stagnation oder Rückgängen. Weniger exportiert wurde vor allem an abgepackter und loser Milch sowie an Butter.
Die Käseexporte nach Drittländern sind insgesamt überdurchschnittlich gestiegen. Zum größten Markt für Käse außerhalb der EU ist Japan aufgerückt. Insgesamt wichtigster Drittlandsmarkt ist China.
- Die Gesamtmenge an exportiertem Käse lag im Oktober 2018 bei 1.027.788 Tonnen um somit 1,16 % höher als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
- Stärkere Wachstumsraten zeigen die Käseexporte in Drittländer mit 7,06%.
Brexit
Mit dem Vereinigten Königreich wird eines der bedeutendsten Zielländer im März 2019 aus der EU/ Zollunion ausscheiden.
Bis jetzt wurde keine Klarheit geschaffen,ob die Marktbeteiligten mit einem harten oder weichen Brexit rechnen müssen. Ein harter Brexit, der zu Zöllen auf die verschiedenen Milchprodukte und zu aufwändigen Zollabfertigungen führen würde, dürfte sich vor allem auf den Käsemarkt in der EU negativ auswirken, da das Vereinigte Königreich ein Nettoimporteur von Käse ist.