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GEFA/German Meat

Deutscher Agrarexport schwächelt

Die deutsche Ernährungswirtschaft konnte zwar ihre Position als drittstärkste Exportnation trotz schwieriger Wettbewerbsbedingungen halten. Dennoch zeigt sich deutlich, wie wichtig faire Handelsbedingungen für die Branche sind. Die Ausfuhren gingen zurück. Was Deutschland wohin liefert, zeigen wir Ihnen in folgender Fotostrecke.

Lesezeit: 4 Minuten

Die Ausfuhren deutscher Agrarprodukte und Lebensmittel sowie Landtechnik prognostiziert die GEFA für 2018 mit 77,2 Mrd. Euro. Damit werden diese leicht unter Vorjahresniveau erwartet (-1,4%).

Zwar konnte die Branche ihre Position als drittstärkste Exportnation trotz schwieriger Wettbewerbsbedingungen halten. Dennoch zeigt sich deutlich, wie wichtig faire Handelsbedingungen für die Branche sind. Das aktuelle Freihandelsabkommen mit Japan ist ein positives Beispiel für künftige Handelserleichterungen, wird aber bei weitem nicht ausreichen, die deutlichen Rückgänge in Asien zu kompensieren.

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Die Ausfuhren der Exporteure für den Zeitraum von Januar bis Oktober 2018 (diese und weitere Angaben ohne Landtechnik), erreichen 59,1 Mrd. Euro und liegen damit aktuell 3% unter dem Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig reduzierten sich die mengenmäßigen Ausfuhren um 4,4% auf 50,1 Millionen Tonnen. Ursachen sind vor allem Rückgänge der deutschen Ausfuhren nach Asien und Afrika, darunter Rückgänge von Fleisch und Fleischwaren (-6,5%), von Molkereiprodukten (-4,1%), von Getreide (Weizen mit -35,6%, Gerste mit -17,1%) sowie bei Zuchttieren (-9,6%).

Die wertmäßigen Ausfuhren in die EU liegen im Zeitraum von Januar bis Oktober 2018 aktuell 2,4% unter dem Vorjahreswert. Die Ausfuhren in die Drittländer sind deutlicher gesunken (-6,3%).

Beachtlich sind die, trotz weiterer Sperrung ganzer Produktbereiche, erneut deutlich steigenden Ausfuhren nach Russland. Trotz der seit März 2013 bestehenden und im August 2014 deutlich verschärften Einschränkungen der Einfuhren deutscher Produkte sowie deren mehrfachen Verlängerungen erreichen unsere Ausfuhren aktuell einen deutlichen Anstieg von 6,2% auf 829 Mio. Euro. Das ist umso beachtlicher, als der Wechselkurs des Euro zum Rubel im Laufe des Jahres um etwa 13,4% gestiegen ist.

Gespannt blicken die deutschen Exporteure auf die Entwicklungen zum Brexit. Großbritannien ist für die deutsche Agrar- und Ernährungswirtschaft aktuell der fünftstärkste Exportzielmarkt. In den ersten zehn Monaten 2018 exportierten die deutschen Hersteller Waren im Wert von 3,8 Mrd. Euro (-2,4%), im Gegenzug wurden Güter im Wert von 1,2 Mrd. Euro (-2,0%) importiert. Vor diesem Hintergrund ist bei bis Ende März dieses Jahres weiter unklaren Handelsverhältnissen ein deutlicher Rückgang des beiderseitigen Handels zu befürchten.

„Die britischen Konsumenten und der Lebensmittelhandel schätzen seit vielen Jahrzehnten Agrarprodukte und Lebensmittel „Made in Germany“. In der Rangliste britischer Verbraucher ganz oben stehen Süßwaren (624 Mio. Euro, Januar bis Oktober 2018), gefolgt von Fleisch und Wurstwaren (573 Mio. Euro), Backwaren (489 Mio. Euro) und Molkereiprodukte (450 Mio. Euro). Die Exporteure auf beiden Seiten des Ärmelkanals auch nach der gestrigen Entscheidung des britischen Parlaments weiter im Unklaren zu lassen ist das Werk einiger unverantwortlicher Politiker auf der Insel“, sagt Willi Meier, Sprecher der GEFA und Prokurist des Lübecker Traditionsunternehmens Niederegger.

Mit Blick auf die Rückgänge in wichtigen Exportzielmärkten blicken die Exportorganisationen der GEFA gespannt auf die dringend erforderlichen politischen Aktivitäten. „Die weitere Öffnung von Märkten und der Abbau bestehender Restriktionen im internationalen Handel kommen seit Jahren viel zu zögerlich voran. Durch das Auftreten von verschiedenen Erkrankungen (Blauzungen-Virus, Schmallenberg-Virus, Geflügelpest, Afrikanische Schweinepest) kam und kommt es z.B. weiter zu drastischen Einbußen im Export von Zuchttieren. Die dadurch entstandenen Handelshemmnisse (Anpassung von Veterinärzertifikaten, fachliche Informationen von Exportländern) werden nur stark verzögert abgebaut. Die Bearbeitung dieser Anliegen muss weiter beschleunigt ergänzt Bernd Wirtz, stellvertretender Sprecher des GEFA e.V. und Exportleiter der Vion GmbH.

Asiaten wünschen persönlichen Ministerbesuch

In vielen Drittstaaten ticken die Uhren anders, was das Werben um Marktzugang angeht. Insbesondere in asiatischen Ländern wird erwartet, dass möglichst hohe Politiker persönlich zu Verhandlungen über Zertifikate und Marktöffnungen vorbeischauen, berichteten die GEFA-Fachleute in Berlin weiter.

Sie wünschen sich mehr Flankierung durch das Bundesagrarministerium. Auf einer chinsesischen Foodmesse seien die anderen europäischen Länder mit Ministern und Staatssekretären vor Ort gewesen und konnten Exportöffnungen erreichen. Von deutscher Seite sei niemand da gewesen. "Die Industrie kann das nicht alleine auffangen, was andere mit dem Besuch von Politikern oder gekrönten Häuptern bewirken", stellte Willi Meier fest. Er bedauert, dass das Fehlen deutscher Politiker auf den Ernährungsmessen der Wet zeige, welchen Stellenwert das Thema Export gerade im Bundesagrarministerium habe.

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