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Bilanz 2018

Genossenschaften überstehen Dürre mit leichten Umsatzeinbußen

Die Genossenschaften konnten Folgen der Dürre 2018 teilweise abfedern. Im Vergleich zum Vorjahr verbuchen die im Deutschen Raiffeisenverband (DRV) organisierten Unternehmen 2018 ein Umsatzminus von 1,4 Prozent. Dabei gibt es große Unterschiede je nach Sparte.

Lesezeit: 4 Minuten

Die Folgen des heißen und trockenen Sommers haben im vergangenen Wirtschaftsjahr bei einigen genossenschaftlich orientierten Unternehmen zu deutlichen Umsatzeinbußen geführt, konnten jedoch vielfach abgefedert werden. Diesen Schluss stellte der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) heute in seiner Bilanzpressekonferenz in Berlin vor. Das Umsatzminus liegt bei 1,4 Prozent. Den Gesamtumsatz der 2.024 genossenschaftlich orientierten Unternehmen schätzt der Raiffeisenverband auf 62,1 Mrd. € (Vorjahr 63,0 Mrd. €). „Die Dürre des vergangenen Sommers ist der entscheidende Faktor für diese Entwicklung“, sagte DRV-Hauptgeschäftsführer Dr. Henning Ehlers. Die Ernten etlicher Mitglieder seien derart katastrophal ausgefallen, dass sie teilweise dringend auf staatliche Hilfen angewiesen waren. „Das wirkt sich natürlich auf alle Sparten und die gesamte Wertschöpfungskette aus“, so Ehlers weiter.

Mineralölgeschäft kaschiert Einbußen der Getreidevermarktung

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Vergleichsweise gut haben sich laut DRV 2018 die Unternehmen der Warenwirtschaft behauptet. Sie ist mit einem Gesamtumsatz von 35,3 Mrd. € die umsatzstärkste Sparte im DRV und haben 2018 einen Umsatzrückgang in Höhe von etwa 0,5 Prozent erlebt (Vorjahr 35,5 Mrd. €). Während die Getreidevermarktung und der Handel mit Pflanzenschutz- und Düngemitteln unter der Trockenheit litten, profitierte das Geschäft mit Mineralölprodukten von deutlich gestiegenen Preisen. In diesem Segment verbuchten die Warengenossenschaften ein Umsatzplus von etwa 8 Prozent. Auch Saatgut konnte leicht zulegen, Futtermittel hielten etwa das Vorjahresniveau. Die Absatzmenge an Mineraldüngern (außer Kalk) ist 2018 um 7 Prozent zurückgegangen. Auch die Aussaat erfolgte unter erschwerten Bedingungen, was sich insbesondere auf die Nachfrage nach Sommerungen im Frühjahr 2019 auswirken werde, erläuterte Ehlers.

Milchwirtschaft hält den Umsatz stabil

Für die Milcherzeuger und Molkereien war 2018 ein zufriedenstellendes Wirtschaftsjahr. Ihre Umsätze liegen nach vorläufigen DRV-Schätzungen stabil bei 13,7 Mrd. €. Für das gesamte Jahr dürfte die Anlieferung deutscher Erzeuger an die Molkereien bei etwa 31,7 Mio. Tonnen liegen, was einem Plus von 1,5 Prozent entspricht. Doch auch dieser Sektor wurde von den Auswirkungen der Dürre getroffen: Lag die Menge der angelieferten Rohmilch in den ersten Monaten noch über dem Schnitt des Vorjahres, ging das Milchaufkommen in der zweiten Jahreshälfte unter die Vorjahreslinie zurück. Deutlich ist mit einem Zuwachs von etwa 20 Prozent die Ausweitung der Erzeugung von Biomilch. Dennoch ist ihr Anteil an der Gesamtanlieferung mit 3,5 Prozent noch gering. Der Milcherzeugerpreis wird im Jahresdurchschnitt voraussichtlich bei gut 34 Cent je Kilogramm liegen, was einem Rückgang um etwa 2 Cent gegenüber dem Vorjahr entspricht, hieß es beim DRV heute.

8 Prozent weniger Umsatz in der Vieh- und Fleischwirtschaft

Anders als im deutschen Trend ist die Anzahl der Schlachtungen von Rindern und Schweinen in genossenschaftlichen Schlachtbetrieben stabil geblieben. Doch erzielten die Unternehmen der genossenschaftlichen Vieh- und Fleischwirtschaft entsprechend dem deutschen Marktverlauf für ihre Produkte niedrigere Durchschnittspreise. Deshalb erwartet der DRV Umsatzeinbußen von gut 8 Prozent auf 6,4 Mrd. €.

Überdurchschnittliche Ernte im Obst- und Gemüsebau

Heterogene Ergebnisse erzielten die einzelnen Sparten des Gartenbaus. Dennoch wird das Gesamtergebnis der Unternehmen der genossenschaftlichen Obst-, Gemüse- und Gartenbauwirtschaft in einer etwa unveränderten Größenordnung bei 3,4 Mrd. € erwartet. Trotz der Witterungsbedingungen mit extremer Trockenheit im Jahr 2018 konnten im Obst- und Gemüsebau je nach Kultur dennoch in großen Teilen durchschnittliche Ernten erzielt werden. Nach einer schwachen Obsternte 2017/18 verhinderte die Dürre im Sommer 2018 eine Rekordproduktion, die Ernte 2018/19 in Deutschland ist mit knapp 1,5 Mio. t aber immer noch überdurchschnittlich. Der entsprechende Preisverfall führte hier zu Umsatzrückgängen auf Erzeugerebene.

Erlösrückgänge von 10 Prozent bei Agrargenossenschaften

Die Dürre des vergangenen Sommers führte bei den 704 dem DRV angeschlossenen Agrargenossenschaften zu erheblichen Einbußen. Der DRV geht in dieser Gruppe von Erlösrückgängen in Höhe von etwa 10 Prozent aus. Der Umsatz werde bei 1,7 Mrd. € liegen. „Das stellt einen erneuten wirtschaftlichen Rückschlag für die Agrargenossenschaften dar. Die sich daraus ergebenden wirtschaftlichen Probleme kommen auch durch eine hohe Anzahl von Anträgen auf Dürrehilfe zum Ausdruck“, sagte Ehlers.

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