Nur auf den ersten Blick bärische Signale: Der internationale Getreiderat (IGC) hat seine Angebotsprognose für die laufende Saison und für 2015/16 angehoben. Allerdings bleibt die Getreideerzeugung (ohne Reis) im nächsten Wirtschaftsjahr trotzdem mit insgesamt 1,947 Mrd. t um etwa 3 Prozent unter der Rekordmenge des aktuellen Wirtschaftsjahres, und das könnte im weiteren Verlauf sogar zu einem bullischen Zünglein in puncto Preisentwicklung werden. Der Bedarf wird laut IGC nämlich bei 1,97 Mrd. t liegen. Die Vorräte werden also wieder etwas abnehmen, und zwar um 23 Mio. t auf 415 Mio. t.
Bei Weizen erwarten die Londoner Marktbeobachter 2015/16 eine Ernte von 705 Mio. t (16 Mio. t weniger als 2014/15), einen Verbrauch von 711 Mio. t (+ 2 Mio. t) und per Mitte 2016 weltweite Vorräte von 194 Mio. t (-5 Mio. t). Im Vergleich zum Mais sind das aber eher moderate Veränderungen. Hier rechnet der IGC nämlich mit einem Rückgang der Erzeugung um 43 Mio. t auf dann 951 Mio. t. Der Verbrauch bleibt hingegen mit 969 Mio. t (-1 Mio. t) im Vergleich zur laufenden Saison relativ konstant. Und die Vorräte gehen bis Mitte 2016 auf etwa 181 Mio. t (-17 Mio. t) zurück – in seiner letzten Prognose war der Rat allerdings sogar nur von 171 Mio. t lagerndem Mais ausgegangen.
Da immer mehr Händler nicht nur mit einem Auge auf die nächste Ernte schielen, könnten diese IGC-Zahlen an den Börsen jetzt durchaus zu größeren Preisbewegungen führen. Normalerweise müssten die Notierungen zumindest etwas Auftrieb bekommen. Aber was ist an Terminbörsen schon normal? Warten wir es ab.