Nach einer kurzen Verschnaufpause drehten die Kurse für Getreide und Ölsaaten an den internationalen Terminbörsen jetzt wieder ins Plus. Die mit Spannung erwartete neue Ernteprognose des US-Landwirtschaftsministeriums ist nämlich „bullischer“ ausgefallen als vielfach erwartet. Die Hochrechnungen sprechen also für weiterhin feste Preise.
Beim Weizen sieht das USDA zwar im eigenen Land eine gewisse Entspannung in puncto Versorgung – die Vorräte sollen am Saisonbeginn nämlich größer sein, was Ernteeinbußen laut USDA mehr als wettmacht. Dies könne aber eine politisch motivierte Beschwichtigung sein. Bezogen auf den Weltmarkt zeigt sich die Situation aber ohnehin anders. Gegenüber seinen Juni-Zahlen rechnet das USDA jetzt mit einem globalen Ernte-Minus von mehr als 5 Mio. t, der Bedarf wurde hingegen nur um 1,8 Mio. t nach unten korrigiert. Die weltweiten Vorräte schmelzen also noch stärker ab, als ohnehin erwartet.
Die Hochrechnungen zur weltweiten Versorgung mit Grobgetreide sind sogar erheblich gesenkt worden. Und zwar gegenüber der letzten Prognose um annähernd 48 Mio. t. Der Löwenanteil davon resultiert aus der Tatsache, dass die US-Maiserzeugung bislang offenbar hoffnungslos überschätzt worden ist.
Feste Preisvorgaben hat aber auch der Ölsaatenkomplex von den Analysten bekommen. Die Sojaerzeugung soll nämlich in den USA deutlich kleiner ausfallen als bisher gedacht. Und die weltweiten Vorräte schmelzen ab. Im Sog des Sojas dürfte auch der Raps teuer bleiben – das bestätigte sich an der Pariser Matif auch schon wieder.