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Globale Versorgung mit Sojabohnen voraussichtlich durchschnittlich

Am internationalen Sojabohnenmarkt zeichnet sich mittlerweile für 2018/19 wegen einer voraussichtlich höheren Welternte und im Zuge des verschärften Handelskonfliktes zwischen den USA und China eine durchschnittliche Versorgungslage ab, nachdem zuvor noch mit einer Verknappung gerechnet worden war.

Lesezeit: 4 Minuten

Am internationalen Sojabohnenmarkt zeichnet sich mittlerweile für 2018/19 wegen einer voraussichtlich höheren Welternte und im Zuge des verschärften Handelskonfliktes zwischen den USA und China eine durchschnittliche Versorgungslage ab, nachdem zuvor noch mit einer Verknappung gerechnet worden war. So ergibt sich nach der aktuellen Vorhersage des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) für die kommende Saison ein globaler Produktionsüberschuss von 5,2 Mio t; für das laufende Jahr wird dagegen noch mit einem Defizit von schätzungsweise 2,7 Mio t gerechnet. Deshalb leitet sich nach den Prognosen des Agrarressorts unter dem Strich ein Aufbau der weltweiten Bestände bis zum Abschluss der nächsten Kampagne ab, und zwar um 2,2 Mio t auf 98,3 Mio t.


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Damit könnte der voraussichtliche Verbrauch von 354,3 Mio t Bohnen etwa 101 Tage lang gedeckt werden. Im Vergleich zum laufenden Wirtschaftsjahr wären das nur zwei Tage weniger; der Vierjahresdurchschnitt liegt bei rund 100 Tagen. Die Juni-Prognose wird damit sogar um zwölf Tage übertroffen. Diese deutlich veränderte Einschätzung ist insbesondere auf die nach oben angepasste Voraussage für die weltweiten Endbestände 2018/19 zurückzuführen, die jetzt bei 98,3 Mio t gesehen werden; im Juni waren hier nur 87,0 Mio t erwartet worden.


Außerdem soll die globale Bohnenproduktion im Vergleich zur laufenden Anbausaison um 22,8 Mio t oder 6,8 % auf 359,5 Mio t steigen, wobei die Experten vor allem für Argentinien nach dem schlechten Ergebnis im laufenden Jahr optimistisch sind; dort soll die Ernte im Vorjahresvergleich um 20 Mio t oder 54,1 % auf 57 Mio t zulegen.


USA reichlich mit Bohnen versorgt


Voller werden dürften nach Einschätzung des USDA vor allem die Bohnensilos im eigenen Land. Hier erwarten die Experten für Ende August 2019 einen Lagerbestand von 15,8 Mio t; damit würde das für Ende nächsten Monats geschätzte Volumen um 3,1 Mio t oder 24,8 % übertroffen. Als Begründung werden vor allem die chinesischen Vergeltungszölle auf US-Sojabohnen genannt, die seit dem 6. Juli 2018 erhoben werden und sich auf 25 % des Warenwertes belaufen.


Allerdings stornierten chinesische Kunden nach den Erkenntnissen der US-Beamten schon seit März umfangreiche Bestellungen, hieß es. Gleichzeitig habe sich aber der Absatz in anderen Bestimmungsländern wegen kräftiger Preisnachlässe für US-Ware deutlich erhöht, die sich damit gegen die brasilianische und argentinische Konkurrenz durchsetzen konnte.


Das USDA geht nun davon aus, dass sich diese Tendenz bis in das kommende Kalenderjahr hinein fortsetzen wird. Trotzdem wird die Versorgung mit Sojabohnen in den Vereinigten Staaten 2018/19 nach Einschätzung der Fachleute deutlich üppiger ausfallen als in der laufenden Saison.


Sojabohnen in China teurer


Seine Schätzung für die chinesischen Bohneneinfuhren 2017/18 beließ das USDA bei 97 Mio t. Allerdings senkte das Ministerium seine Voraussage für die chinesische Bohnenverarbeitung in dieser Saison um 3 Mio t auf 92 Mio t. Als Begründung nennen die Experten die deutlich verschlechterten Schlaglöhne für die chinesischen Ölmühlen. Auslöser seien einerseits die dort niedrigen Fleischpreise als Folge des ausgeweiteten Schweinefleischangebots.


Andererseits hätten sich die Sojabohnen im „Reich der Mitte“ von Oktober 2017 bis Juni 2018 spürbar verteuert. Im Zuge dieser Entwicklung dürften die chinesischen Bohnensilos bis Ende August 2018 mit der Rekordmenge von 23,4 Mio t gefüllt werden. Für die nächste Saison wird allerdings ein Rückgang der Bohnenimporte Chinas als Reaktion auf die zollbedingte Preiserhöhung für US-Bohnen prognostiziert. Die betreffende Menge veranschlagt das USDA jetzt auf nur noch 95 Mio t; im Juni waren noch 103 Mio t erwartet worden.


Allerdings wird gleichzeitig erwartet, dass die chinesischen Sojamühlen ihre Verarbeitung 2018/19 im Vergleich zur laufenden Saison um 4,5 Mio t oder 4,9 % auf 96,5 Mio t erhöhen. Damit im Einklang sollen die Bestände im Jahresverlauf um 4,3 Mio t auf 19,2 Mio t schrumpfen.


EU-Importe wahrscheinlich höher


Indes gehen die US-Beamten mit Blick auf die Bohnenverarbeitung in der Europäischen Union für 2018/19 im Vorjahresvergleich von einer Ausdehnung um 900 000 t oder 6 % auf 15,8 Mio t aus. Gleichzeitig sollen die EU-Bohnenimporte um 1,2 Mio t oder 8,5 % auf 15,3 Mio t steigen, und zwar vor allem wegen der voraussichtlich kleineren Rapsernte in der Gemeinschaft und dem wahrscheinlich rückläufigen Angebot von Sonnenblumenschrot aus Russland und der Ukraine.


Die Einfuhr von Sojaschrot dürfte derweil um 200 000 t auf 18,3 Mio t zurückgefahren werden, während dessen Verbrauch in der EU nach Einschätzung der US-Fachleute wahrscheinlich um 600 000 t auf 30,5 Mio t ausgeweitet wird. AgE

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