Der Auslandsdienst des US-Landwirtschaftsministeriums (FAS) rechnet allerdings mit deutlichen Qualitätseinbußen aufgrund der hohen Feuchtigkeit und regionalen Schneefällen Anfang Oktober, als die Erntearbeiten noch in vollem Gange waren. Betroffen sind Sommerweizen, Gerste und Hafer. Vielfach wird wohl nur noch Futterqualität erreicht, sodass das Angebot an Futtergetreide zunehmen dürfte. Indes wird Hartweizen in guter Qualität erwartet, da die Ernte vor dem Einsetzten der Schneefälle im Oktober abgeschlossen werden konnte.

Die Anbaufläche für Feldfrüchte hat im laufenden Wirtschaftsjahr den größten Umfang seit zehn Jahren erreicht, vor allem der Anbau von Sommerweizen und Raps wurde intensiviert. Aber auch die Sojafläche ist gestiegen und dürfte in Zukunft weiterwachsen und so die Flächenverteilung unter den Feldfrüchten verändern. Die kanadischen Landwirte in den Provinzen Manitoba und Saskatchewan könnten die hohe Bodenfeuchte nach den Regenfällen im Herbst 2018 im kommenden Frühjahr nutzen, um unter günstigen Bedingungen mehr Sojabohnen für die Ernte 2019 auszusäen. Das würde wohl auf Kosten der Weizenfläche gehen.

Im Wirtschaftsjahr 2018/19 ist diese aber noch gewachsen, sodass mit geschätzten 31 Millionen Tonnen rund eine Millionen Tonnen mehr erzeugt wurden als im Vorjahr. Davon sind 22,9 Millionen Tonnen Sommerweizen, 2,4 Millionen Tonnen Winterweizen und 5,7 Millionen Tonnen Hartweizen. Die Hartweizenerzeugung ist um 14 Prozent und damit am stärksten gewachsen. Gleichzeitig werden die Qualitäten von Marktteilnehmern als ausgezeichnet beschrieben. Dennoch ringt kanadischer Hartweizen um Absatzmöglichkeiten am Weltmarkt. Nachdem Italien 2017 seine Auflagen zur Herkunft seiner Hartweizenimporte verschärft hatte, haben die Kanadier fast 60 Prozent Absatzanteile am italienischen Markt verloren. AMI