Die Hausse am Welt-Zuckermarkt ist gebrochen. An der New Yorker Terminbörse ging der Rohzucker-Kontrakt Nummer 11 mit Fälligkeit im Mai im Vergleich zum 1. Februar um 32% zurück. Gleichwohl liegt er noch immer 37 % oberhalb des Kontraktpreises von vor einem Jahr. Der Anfang vergangenen Monats erzielte Spitzenpreis war die höchste Terminschlussnotierung seit Januar 1981 gewesen. Parallel zum Rohzucker hat sich auch Weißzucker wieder spürbar verbilligt.
Zuletzt drückten Meldungen aus Indien, wonach dort die Zuckerproduktion in der laufenden Saison höher ausfallen dürfte als bislang erwartet, auf die Preise. Jüngsten Schätzungen zufolge könnte die indische Zuckererzeugung in dem noch bis Ende September dauernden Wirtschaftsjahr 2009/10 rund 16,8 Mio. t erreichen; bisher war man von 16 Mio. t ausgegangen. Entsprechend niedriger dürften die Zuckereinfuhren Indiens ausfallen; Experten rechneten mit rund 6 Mio. t. Der sich abzeichnende hohe Importbedarf des asiatischen Landes, das weltweit den meisten Zucker verbraucht, und relativ ungünstige Witterungsbedingungen in Brasilien hatten die Zuckerpreise über den Jahreswechsel nochmals kräftig anziehen lassen, nachdem diese bereits im Frühjahr und Sommer stetig gestiegen waren. Aufgrund der hohen Weltmarktpreise hatte die Brüsseler Kommission der EU-Zuckerwirtschaft Ende Januar eine zusätzliche Exportquote von 500.000 t Zucker eingeräumt, womit sich die erlaubte Gesamtmenge auf 1,87 Mio. t erhöhte.