Zum dritten Mal in Folge sind die Kartoffeleinkäufe der privaten Haushalte in Deutschland auch im August höher als im Vorjahresmonat und zwar dieses Mal um 2,7 Prozent. Der schwache Jahresanfang ist längst ausgeglichen. In den ersten acht Monaten des aktuellen Kalenderjahres wurden 0,9 Prozent mehr Kartoffeln verkauft als im Vorjahr. Der jüngste Trend könnte im September angehalten haben. Schließlich hat der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) für Sonderaktionen mit großen Gebinden aus den Vollen schöpfen können. Den Verbrauchern standen viel öfter günstige Großgebinde zur Verfügung als im Vorjahr, als der Handel in Erwartung einer langfristig nicht so üppigen Versorgung eher vorsichtig in die Saison startete.
Vom Absatzzuwachs profitierten im August vor allem die Vollsortimenter, die wegen der eher dort verorteten Sonderaktionen 10,6 Prozent mehr Einkäufe der Haushalte auf sich zogen. Mit zwei Prozent lagen aber auch die Discounter im Plus. Die Einkaufsstätten außerhalb des LEHs verloren insgesamt 9,5 Prozent. Nur der Erzeuger-Verbraucher-Direktabsatz lief etwas besser als 2016 (plus 3,1 Prozent). Sowohl im August 2017 als auch im Zeitraum von Januar bis August 2017 kamen die Kartoffeleinkäufe außerhalb des LEHs nur noch auf einen Absatzanteil von gut 16 Prozent.
Regional betrachtet gab es im August aber auch Schwächen. So blieben die Einkäufe im Nordwesten und im Nordosten gegenüber dem Vorjahr kleiner. Ein in diesem Jahr niedrigeres Erzeugerpreisniveau spiegelt sich auch im Endverbraucherpreis wider. Während Speisekartoffeln im Bundesdurchschnitt im August 2016 noch 87 Cent je Kilogramm kosteten, waren es zuletzt nur 0,78 Cent je Kilogramm. Im Discount kauften die Verbraucher Speisekartoffeln mit durchschnittlich 0,58 Cent je Kilogramm am günstigsten. In Vollsortimentern gaben sie 0,87 Cent je Kilogramm aus und außerhalb des LEHs sogar 1,14 Cent je Kilogramm. Letzteres war mehr als im August 2016, als 1,09 Cent je Kilogramm ausgegeben wurden. AMI